Rheinische Post Krefeld Kempen
Maschine soll Gänsedreck entfernen
Zwar hat sich die Zahl der Kanadagänse in den Parks verringert, ihre Hinterlassenschaften sind aber – besonders im Zoopark – für viele ein Ärgernis. Das Gartenamt will nun häufiger reinigen und sucht nach einem passendem Gerät.
Kanadagänse und vor allem der Dreck, den die Tiere hinterlassen, sind für viele ein Ärgernis. Zwar versucht die Stadt, die Population zu senken und konnte bereits erste Erfolge vorweisen. Kot und Dreck sind aber weiter ein großes Problem in den Parks. Das Gartenamt will die Flächen nun häufiger säubern – und sucht nach einer Reinigungsmaschine. Die Fakten im Überblick:
Neue Idee „Besonders im Zoopark haben wir viele Beschwerden. Da müssen wir etwas gegen tun“, sagt Doris Törkel, Leiterin des Gartenamtes. Dieses Jahr sei das Kot-Problem auch noch durch die lange Trockenheit verstärkt worden, weil kein Regen den Dreck weggespült habe. Deshalb sucht das Amt nun nach einem Gerät, das den Dreck entfernt – denn die Mitarbeiter des Gartenamtes hätten für die Masse gar nicht die Kapazitäten. „An so einer Reinigungsmaschine müssten etwa Bürsten befestigt sein, mit denen man die Wiese reinigen kann“, sagt Törkel. Eine spezielles Gerät dafür gebe es nicht, es müsste etwas zweckentfremdet werden. Auch eigene Arbeitsmittel wie Laubbläser hat das Amt schon ausprobiert – erfolglos. Die Awista kann nicht helfen, weil ihre Geräte nur für Asphalt geeignet sind. Man ist nun mit verschiedenen Herstellern im Gespräch.
Maßnahmen gegen Gänse Um die Gänsepopulation zu reduzieren, hat das Amt bislang kaum etwas unversucht gelassen: Dieses Jahr wurden erstmals Eier von einer Biologin aus den Gänsenestern entnommen, insgesamt waren es 600 Stück. Die Population ist dadurch von 966 auf 923 Kanadagänse in den Parks zurückgegangen. Mit großem Aufwand haben die Experten zudem versucht, ein Schwanenpaar auf der Insel im Zoopark-Teich anzusiedeln, weil diese Gänse vertreiben. „Wir haben dafür das Ufer der Insel abgeflacht und tütenweise Laub dorthin geschafft, damit sich die Schwäne ein Nest bauen können“, sagt Tobias Krause vom Gartenamt. Leider entschied sich das Pärchen für einen anderen Standort. Für die Eier-Entnahme hatte das Amt eine Sonderbefreiung vom Jagdrecht erhalten, musste das Projekt wissenschaftlich begleiten. Der Endbericht liegt bald vor, damit will man sich um eine er-
neute Befreiung bewerben.
Alternativen Immer wieder wurde in der Vergangenheit diskutiert, ob Gänse in den Parks abgeschossen werden sollen. Das löse das Problem etwa im Zoopark aber nicht, sagt Krause, „das ist ein so interessanter Brutplatz, dass wir direkt neue Gänse dort hätten“. Außerdem gebe es ein Sicherheitsrisiko: Keine Parkanlage der Stadt könne vollständig abgeriegelt werden, es könne nie ganz sichergestellt werden, dass niemand mehr im Park sei. Anders stellte sich die Lage in Dortmund dar, wo im abschließbaren Westfalenpark Gänse geschossen wurden. Spürbar viel habe das allerdings nicht gebracht, heißt es aus Dortmund auf Anfrage unserer Redaktion, weitere Aktionen seien nicht geplant. In Neuss überlegt man, Wanderfalken einzusetzen, um die Tiere aufzuschrecken. Das sieht man in Düsseldorf skeptisch: Allein sieben Nistplätze von Wanderfalken seien bekannt – auch in der Nähe des Zooparks. Einen Effekt habe das nicht gehabt.
Ausblick Um die Population zu kontrollieren, will die Stadt mit dem Gänsemanagement weitermachen. Die Reinigungsmaschine soll gleichzeitig gegen den Dreck helfen. Und noch eine dritte Maßnahme ist Doris Törkel wichtig: Aufklärung. „Immer noch füttern zu viele Leute die Tiere“, sagt sie. Dabei ist das verboten und macht den Lebensraum Park noch attraktiver. Darüber will Törkel mehr informieren, etwa mit einer Kampagne, wie es sie am Rhein gegen den Müll im Sommer gibt.