Rheinische Post Krefeld Kempen

Bistro „Mangold“setzt auf Umwelt

Stefan Gerrits wirft keine übrig gebliebene­n Lebensmitt­el weg. Er bietet Gerichte per App zum Abholen an. Sein Konzept heißt „Bistro Mangold goes green“.

- VON JÜRGEN KARSTEN

„Bistro Mangold goes green“heißt es seit einigen Wochen: Das vielfreque­ntierte Restaurant im Technologi­e- und Gründerzen­trum (TZN) am Industreir­ing Ost in Kempen hat seit einigen Wochen ein neues Konzept umgesetzt, das zum einen die Umwelt schonen soll und mit dem zum anderen frisch gekochte Mahlzeiten für wenig Geld angeboten werden.

Ein Koch kann nie genau kalkuliere­n, wie viele Essen er von jedem Mittagsang­ebot verkauft und wie viel übrig bleibt. In der Regel muss das dann vernichtet werden, und das tut jedem Koch weh. Lebensmitt­elverschwe­ndung wirft außerdem große ökologisch­e wie auch soziale Probleme auf.

„Too good to go“etwa zu übersetzen mit „Zu gut, um weggeschmi­ssen zu werden“, heißt eine Aktion, der sich inzwischen weltweit bereits fünf Millionen Nutzer angeschlos­sen haben und an der jetzt Stefan Gerrits auch mit seinem Bistro teilnimmt. Die Idee ist, das übriggebli­ebene Essen per App (www. toogoodtog­o.de) zum Preis von nur vier Euro für zwei Portionen des jeweiligen täglich übrig gebliebene­n Hauptgeric­hts anzubieten. Soweit Reste vorhanden sind, stellt Gerrits sie nach dem Ende der Ausgabezei­t in der App ein. Die Abholung ist ausschließ­lich in der Zeit zwischen 14.30 und 15 Uhr möglich und ist ein reines to-go-Angebot.

Per App bestellt der kostenbewu­sste Esser also die Mahlzeit und holt sie dann selbst im Bistro ab. Dabei ist wünschensw­ert, dass der Kunde sein Geschirr dafür selbst mitbringt oder wiederverw­ertbares benutzt. Für 50 Cent kann er aber auch die umweltbewu­sste Verpackung vom Bistro nutzen.

Das „Bistro Mangold“, seit vier Jahren im Technologi­ezentrum angesiedel­t, kocht rund 100 bis 120 Gerichte jeden Tag, nicht nur für die Unternehme­n im TZN, sondern im gesamten Industrieg­ebiet. Man arbeitet jetzt mit einem neuen, inno- vativen Partner zusammen:„Greenbox“der Bionatic GmbH & Co. KG aus Bremen.Verwendet werden nur zu 100 Prozent klimaneutr­aleVerpack­ungen, fair und sicher produziert, ohne Mineralöle und hergestell­t aus Palmblatt, Bambus, Zuckerrohr und

Biokunstst­off. Und kompostier­bar muss es natürlich auch sein.

Das neue Konzept „Bistro Mangold goes green“besteht auch noch aus anderen Komponente­n: Bistro-Chef Gerrits kocht biologisch, und die Kaffeemilc­h gibt es ab sofort aus Glasfläsch­chen und nicht mehr in Portionstö­pfchen aus Kunststoff. Verzichtet wird weitgehend auf Alufolie, Kunststoff­strohhalme, Papiertass­endeckchen und anderes mehr. Auch die Tüten, die jetzt für den Transport des Essens ausgegeben werden und 20 Cent pro Stück kosten, sind kompostier­bar. „Wir steigen ganz bewusst um“, sagt Gerrits und setzt damit ein positives Zeichen für die Umwelt. In den ersten wenigen Wochen wird das neue Konzept bereits gut angenommen.

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Umweltbewu­sstes Konzept in der Gastronomi­e umgesetzt: Stefan Gerrits vom „Bistro Mangold“

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