Rheinische Post Krefeld Kempen
Vorster Bürger suchen Lösungen für Verkehrsproblem im Ortskern
Der Verkehr ist das Thema, das die Vorster am meisten beschäftigt. Beim ersten Bürgerstammtisch dreht sich alles um fahrende und parkende Autos.
VORST Soll die Kuhstraße für den Verkehr gesperrt werden? Wie kann der Marktplatz autofrei werden?Wo können neue Parkplätze außerhalb der Innenstadt geschaffen werden? Das waren einige der Fragen, die beim ersten Bürgerstammtisch in Vorst diskutiert wurden. SPD, Grüne und GUT hatten eingeladen, um von den Bürgern zu erfahren, welche Nöte sie haben und vor allem, welche Lösungsvorschläge ihnen einfallen. Etwa 20 Vorster kamen zum Stammtisch, der von der Journalistin Angela Krumpen moderiert wurde und künftig regelmäßig stattfinden soll.
Nach dem zweistündigen Gespräch geben die Bürger den Politikern Handlungsempfehlungen mit. Eine Idee ist, an der Stelle, an der die Seulenstraße im Ortskern auf den Marktplatz trifft, einen Poller auf- zustellen, der verhindert, dass die Strecke Kuhstraße-Markt-Seulenstraße als Durchfahrt genutzt wird. Nicht nur Anwohnerin Iris Hansen, auch die anderen Bürger bestätigen, dass die Verbindung hoch frequentiert sei und sich kaum ein Autofahrer an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit halte. „Und wenn Sie das tun, werden Sie da, wo es möglich ist, überholt“, weiß Daniel Ponten zu berichten.
Christina Fliegen, Inhaberin des Schreibwarengeschäfts am Markt, plädiert dafür, dass Polizei und Ordnungsamt verstärkt darauf achten, dass die vorhandenen Verbote eingehalten werden. „Damit wäre allen schon geholfen“, ist Fliegen sicher: Würden die Autofahrer sich an die Schrittgeschwindigkeit halten, verliere die Verbindung Kuhstraße-Seulenstraße an Attraktivität und derVerkehr würde sich reduzieren und die Sicherheit der Fußgän- ger wachse. „Außerdem sollte kontrolliert werden, wie lange die Autos wirklich auf dem Marktplatz parken“, sagt Fliegen. Viele Autobesitzer würden die Parkschreibe nämlich immer weiterdrehen und so den ganzen Tag dort parken. Dabei, auch das wird beim Stammtisch deutlich, wünschen sich viele Vorster einen autofreien Markt. „Das ist so ein hübscher Platz, aber niemand sieht das, weil er immer komplett zugeparkt ist“, sagt Volker König.
Jürgen Cox von den Grünen regt an, den Platz mit einem zweiten Poller an der Kuhstraße amWochenende komplett zu sperren.„Dann wäre der Markt autofrei und könnte ganz anders genutzt werden“, ist Cox sicher. Unstimmigkeit herrscht darüber, wo der zweite Poller stehen soll. „Wenn er zwischen Kuhstraße und Markt steht, müssen die Autos auf dem schmalen Stück wenden, um wieder rauszukommen. Das gibt ein Chaos“, ist Christina Fliegen sicher. Werde die Kuhstraße im Eingangsbereich gesperrt, sei das für die Anwohner, für die Gäste von Haus Vorst und die Imbisskunden ein Problem.
Ein weiteres Verkehrsproblem, das die Bürger auf Vorst zukommen sehen, betrifft die Kniebelerstraße. „Von der Straße kommt man schon jetzt morgens kaum auf die Kempener Straße“, weiß Gottfried Menzel. Sei das Neubaugebiet VorstNord erst einmal bewohnt, wollten weitere 100 Autos morgens aus der Seitenstraße raus auf die Kempener Straße. „Wie soll das gehen?“, fragen sich die Bürger. Die Autos, die durch die geplante Bebauung an Haus Brempt über die Kniebelerstraße abfahren, sind dabei noch gar nicht eingerechnet.