Rheinische Post Krefeld Kempen
Beisters Neustart
Uerdingens Trainer Stefan Krämer und der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler haben ein langes Gespräch geführt. Am Montag beim Spitzenspiel in Osnabrück steht der ehemalige Bundesligaspieler wieder auf dem Platz.
Stefan Krämer hatte für einen echten Paukenschlag gesorgt, indem er Maximilian Beister im Spiel gegen die Sportfreunde Lotte auf die Tribüne verbannte. Es war zugleich ein deutliches Signal an die gesamte Mannschaft, dass Leistung zählt und der Coach auch nicht vor großen Namen kuscht. Glücklicherweise sind Krämer und Beister intelligent und nicht nachtragend, so dass
„Wir haben einander versprochen, alles zu tun, um Maxi wieder in Normalform zu bringen“
Stefan Krämer
Trainer des KFC Uerdingen
es zu einem längeren Gespräch und nicht zu weiteren Verstimmungen kam. „Maxi war bei mir im Büro“, berichtet der Fußballlehrer. „Wir hatten ein sehr langes Gespräch. Vielleicht war es mal gut, durch so eine Aktion den Druck raus zu nehmen. Am Ende haben wir uns in die Augen geschaut und einander versprochen, dass wir beide alles dafür tun, um Maxi wieder in Normalform zu bringen.“
Beister hat schwierige Tage hinter sich. Nachdem er im Januar nach Uerdingen gekommen war, war er durch gestartet. Er hatte mit seinen Toren maßgeblichen Anteil daran, dass der KFC Meister der Regionalliga wurde und sich in den Relegationsspielen um den Aufstieg in die Dritte Liga gegen Waldhof Mannheim durchsetzte.
Doch nach der Sommerpause kam Beister nicht wieder in Tritt. Gemeinsam mit Krämer ging er auf Spurensuche für die Gründe der Formkrise. Das Gespräch fruchtete, weil Krämer für einen Beister in guter Verfassung immer einen Platz in seinem Team hat und Beister noch auf hohem Niveau einige Jahre Fußball spielen möchte.
Da drängt sich doch die Frage auf, ob die Situation bei einigen anderen Spielern nicht ähnlich ist. Der gegen Lotte zur Halbzeit ausgewechselte Kevin Großkreutz kann mit seiner Leistung ebenfalls nicht zufrieden sein und möchte auch noch länger Fußball spielen. Der Weltmeister von 2014 hat beim KFC noch nicht beweisen können, dass er eine Verstärkung ist. Das muss aber sein Ziel sein. Er muss den Anspruch haben, eine Führungspersönlich- keit zu sein, nicht nur ein Mitläufer, und diesen Anspruch muss er durch entsprechende Leistungen auf dem Platz untermauern. Diese wiederum sind nicht durch Gespräche zu erreichen, sondern die Basis dafür muss in der täglichen Trainingsarbeit mit der erforderlichen Bereitschaft gelegt werden.
Der Tribünenbesuch von Beister und das Gespräch mit Krämer waren ein Anfang. „Wir haben die Reset-Taste gedrückt“, sagt der Trainer. „Maxi trainiert und wird in Osnabrück wieder zum Aufgebot gehören, vielleicht auch in der ersten Elf. Manchmal tut so ein reinigendes Gewitter gut.“