Rheinische Post Krefeld Kempen
Forstwalder führen Hotzenplotz auf
Ein riesiger Spaß für Jung und Alt verspricht die Forstwalder Inszenierung des Kinderbuch-Klassikers „Räuber Hotzenplotz“zu werden. Das Weihnachtsmärchen wird am 2. Adventswochenende aufgeführt.
FORSTWALD Die Forstwalder Theatergruppe feiert in diesem Jahr ein großes Jubiläum: sie existiert seit 30 Jahren — und das will gefeiert werden. Und wo ließe sich dieses Jubiläum besser feiern als auf der Bühne: Der Intendant der Laienschauspielgruppe, Joachim Pricken, hat sich deshalb ein besonderes „Schmankerl“überlegt und führt das erste Stück, das die Forstwalder auf die Bühne gebracht haben, im Jubiläumsjahr noch einmal auf: Das Theaterstück„Räuber Hotzenplotz“wird am zweiten Adventswochenende im Marienheimzu sehen sein.
„Die beiden Aufführungen werden sich wenig ähneln“, sagt Joachim Pricken und fügt schmunzelnd hinzu: „Um ehrlich zu sein wird es sogar ein gewaltiger Unterschied sein, denn die erste Aufführung war mehr als dürftig ausgestattet. Das Bühnenbild zum Beispiel war grauenhaft, so bestand der Räuberwald aus ein paar auf Pappwänden aufgesprühten Bäumen.Wir wollen es dieses Mal hochwertiger machen, auch in technischer Hinsicht“. Die Bühne ist deshalb mit Klapp- und Wendeelementen bis ins kleinste Detail geplant; sie ist multifunktional einzusetzen: der Wald kann im buchstäblichen Handumdrehen in das Schloss des Zauberers Zwackelmann verwandelt werden. „Das ist auch unserem neuen Aufführungsort geschuldet“, erklärt Joachim Pricken. „Wir sind in diesem Jahr das erste Mal zu Gast im Marienheim und die örtlichen Begebenheiten lassen beispielsweise unsere Drehbühne nicht zu.“
Was erwartet die Zuschauer des Theaterstücks „für Kinder von vier bis 99 Jahren?„Räuber Hotzenplotz“ist die temporeiche und spannende Geschichte des Kinderbuchautors Otfried Preußler (1923-2013). Das erste Mal ist sie 1962 erschienen und hat nichts an Frische eingebüßt. Sie erzählt von Kasperl und Seppl, die ihrer Großmutter eine besondere Kaffeemühle zum Geburts- tag schenken. Außergewöhnlich ist die Kaffeemühle, weil sie beim Kurbeln das Lieblingslied der Großmutter „Alle Vögel sind schon da“spielen kann. So einWunderding ruft das Interesse des Räubers Hotzenplotz hervor. Er überfällt die Großmutter und stiehlt die Kaffeemühle. Kasperl und Seppl sind außer sich und machen sich auf eigene Faust daran, den Dieb zu fangen, da sie dies dem Polizeiwachtmeister Dimpfelmoser nicht zutrauen. Damit nimmt die Geschichte ihren (turbulenten) Lauf – und mehr soll hier nicht verraten werden. Nur soviel: Jedwedes Autoritätsgehabe wird von Otfried Preußler lustvoll untergraben und das führt zu wundervollen Bühnenmomenten.
„Es wird ein riesiger Spaß für die Kinder – und auch die Erwachse-
nen“, freut sich Pricken. „Der Räuber Hotzenplotz ist ein schönes Stück und lebt von der Situationskomik und den Namensverwechselungen. Das kommt bei den Kindern besonders gut an. Unser Zauberer Zwackelmann wird spektakulär zaubern und dazu gibt es tolle Musik, das macht mir immer viel Freude.“
Wie in jedem Jahr ist auch der „Räuber Hotzenplotz“eine Produktion in kompletter Eigenregie, von der Dramaturgie über die Kostüme bis hin zum Bühnenbild und der Technik. Noch wird fleißig geprobt, genäht und gehämmert, aber am zweiten Adventswochenende heißt es: „Bühne frei“.
Carola Puvogel