Rheinische Post Krefeld Kempen
100 Junior-Studenten bekommen Kinderuni-Diplome
SÜDBEZIRK (RP) Bis auf den letzten Stuhl belegt ging die Helios Kinder-Uni in diesem Jahr in ihr bereits zehntes Semester. Die Teilnehmer im Alter von acht bis zwölf Jahren folgten gebannt den vier Vorlesungen und gewannen spannende Einblicke in sonst nicht zugängliche Bereiche des Klinikums.
Aufgeregtes Murmeln im Foyer. Schon früh versammelten sich die Nachwuchs-Studenten an ihrem ersten Tag an der „Uni“, um sich einzuschreiben und ihre erste Vorlesung zu besuchen. Noch schnell den Studentenausweis kontrollieren lassen und ab in den großen Hörsaal. Los ging es mit der Frage, wie die Natur heilen kann – etwa bei Husten, Halsschmerzen und Kopfweh. Dazu gibt es viele beeindruckende Entwicklungen, die Dr. Julia Mohr, Oberärztin der Kinderklinik, auf einer gemeinsamen Weltreise erläuterte. Auch ihre Zuhörer hatten dazu jede Menge beizutragen. Zum Abschluss wurde das gelernte Wissen in einem kurzen Quiz auf die Probe gestellt. Und wie „Uni-Professorin“Dr. Mohr begeistert feststellte, sei vieles hängengeblieben. Was im Notfall zu tun ist, erklärt Georgios Leledakis, Facharzt für Anästhesiologie und Leitender Notarzt der Stadt Krefeld. Lustige Videos und Musik mit dem richtigen Takt für die Herzdruckmassage sorgen für den passenden Rhythmus. „Stayin’ Alive“so lernten die Junioren, hat genau den richtigen Takt.
Am zweiten Uni-Tag nahm Dr. Sebastian Thiele, Leitender Arzt der Anästhesiologie, die Kinder mit auf eine Zeitreise. An diesem Tag stand die Geschichte der Anästhesie im Vorlesungsverzeichnis. Sie geht zurück bis ins alte Ägypten. Schon vor 5000 Jahren gab es dort, so Indizien, erste chirurgische Eingriffe. Bis zum 19. Jahrhundert allerdings gab es keine schmerzfreien Operationen.
Orthopäde Dr. Tim Broja ließ die Kinder im Quizformat über Fakten des menschlichen Skeletts grübeln. Sein Thema: „Was unsere Knochen über uns verraten“. Kritisch studiert wurden dazu gesunde und kranke Knochen im Vergleich, was für Laien gar nicht so einfach zu unterscheiden ist.
In den anschließenden Exkursionen erforschten die Junior-Studenten etwa, wie Bakterien sichtbar gemacht werden. Beim großen Quiz der Sinne sind Ohren, Nasen, Augen und Hände der Teilnehmer gefordert. In der Radiologie bekamen die Acht- bis Zwölfjährigen einen Crash-Kursus im Lesen von Röntgenbildern. Die Studenten staunten nicht schlecht, dass Radiologen das Alter anhand eines Röntgenbildes bestimmen können.
Am Ende der zwei ereignisreichen Tage an der Uni gab es zum Abschluss des Semesters das wohlverdiente Diplom für die Kinderuni-Absolventen.