Rheinische Post Krefeld Kempen
Flotte Klänge im Liederzirkel des Altenzentrums
OEDT/KEMPEN (schö) „Es gibt nichts Schöneres, als zu Hause zu sein“, sagt Jakob Meis, der einige Jahrzehnte mit seiner Frau Christine in Kempen gewohnt hat. Aus gesundheitlichen Gründen musste er die Thomasstadt verlassen und wird seit Juli dieses Jahres im evangelischen Altenzentrum Oedt betreut. So langsam beginnt er sich dort wohl zu führen. Heute, am 31. Oktober, hat Jakob Meis seine ganze Familie wieder um sich, dann wird er 90 Jahre alt. „Mein größter Wunsch ist, dass bald hier auch meine Ehefrau, mit der ich seit 61 Jahren verheiratet bin, mit einzieht“, meint der Senior, der vor wenigen Monaten den neuen Trakt an der Oststraße bezogen hatte. Da dort derzeit noch weiter umgebaut wird, hofft er, dass seine Christina Anfang des kommenden Jahres ebenfalls dort wohnen kann: „Hoffentlich dann in einem neuen und schönen Doppelzim- mer.“Beim Besuch der Rheinischen Post musste der Senior für kurze Zeit das Singen und den Aufenthaltsraum verlassen. Er erzählt in seinem Zimmer, dass er früher schon alles gemacht habe, zunächst den Beruf eines Zwirners erlernte und auch einige Zeit in Boisheim an den Zwirnmaschinen arbeitete. Geboren wurde Jakob Meis in Lötsch, einer kleinen Ortschaft zwischen Breyell und Boisheim gelegen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Senior zahlreiche Beschäftigungen ausgeübt, was sogar einige Zeit Filmvorführer im ehemaligen Kino in Breyell. Für die Niederrrheinische Bergwerksgesellschaft hat Jakob Meis anschließend über sieben Jahre lang in Neukirchen-Vluyn unter Tage gearbeitet. Dann blieb er „unterirdisch“: arbeitete erst im Kanalbau und dann bis zu seinem Vorruhestand lange Zeit in der Straßenbaufirma Luyten, ebenfalls in Kempen.
Jetzt freut er sich erst einmal auf die Geburtstagsfeier im Seniorenzentrum. Er rechnet mit etwa 20 Gästen. Darunter werden auch seine drei Kinder, die Enkel und Urenkel sein. Kurze Zeit nach dem Gespräch hatten ihn die Frauen beim Liederzirkel wieder.