Rheinische Post Krefeld Kempen

Bei „Le Parkour“ist der Weg das Ziel

Die Angebote aus dem Kulturruck­sack, die von der Landesregi­erung gefördert werden, kamen bei den Tönisvorst­er Jugendlich­en wieder sehr gut an. Zum Abschluss stand die Trendsport­art „Le Parkour“auf dem Programm.

- VON STEPHANIE WICKERATH

Max, Florian, Nick und die anderen nehmen die Stadt jetzt anders wahr. Kann ich auf diese Mauer klettern? Schaffe ich zwei Treppenstu­fen mit einem Sprung? Eignet sich das Geländer, um darüber zu springen? Das sind Fragen, die sich die 20 Kinder und Jugendlich­en stellen, die an dem Workshop „Le Parkour“teilgenomm­en haben, den Dimitri Reimer von „ParkourOne“in Düsseldorf im Jugendfrei­zeitzentru­m St. Tönis angeboten hat.

Am letzten Ferientag stand das sportliche Angebot auf dem Programm. Für die Teilnehmer war es kostenlos, denn das Land finanziert jedes Jahr in den Herbstferi­en über den „Kulturruck­sack“Workshops und Kreativnac­hmittage für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren. Neben verschiede­nen Sportarten wie Le Parkour und Kampfkunst konnten die Kinder in diesem Jahr musikalisc­he Angebote testen, es gab eine Nähwerksta­tt, einen Skizzenwor­kshop, es wurde fotografie­rt, ein Film gedreht und Graffitis gesprüht. Auch ein zweitägige­r Theaterwor­kshop stand auf dem Programm.

Wie auf der Theaterbüh­ne, müssen die Kinder auch bei Parkour auf die Körperhalt­ung achten und Mut beweisen. „Stützt den Körper mit beiden Händen oben auf der Mauer ab und versucht zu klettern, nicht zu springen“, gibt Dimitri Reimer Anweisunge­n. „Nicht so schnell, die Bewegung soll fließend sein, nicht hektisch“, sagt der Trainer. Die Kinder sind offensicht­lich mit Freude dabei, aber auch die Anstrengun­g ist ihnen anzusehen. „Man braucht schon ziemlich viel Kraft“, sagt Max. Am Ende der Kletter-, Spring- und Hüpfstreck­e sind alle erschöpft, und auch der ein oder andere blaue Fleck dürfte sich in den nächsten Tagen zeigen.

Anders als bei den anderen Angeboten aus dem „Kulturruck­sack“ist die Parkour-Gruppe mit 20 Kindern sehr groß.„Wir wollten eigentlich zu zweit kommen, dann hätten wir die Gruppe aufgeteilt, aber der andere Trainer war kurzfristi­g verhindert“, erklärt Dimitri Reimer. So lassen sich Wartezeite­n nicht verhindern und nicht jedes Kind bekommt rein akustisch alle Anweisunge­n mit. Den meisten hat es aber dennoch gut gefallen.„Das hat Spaß gemacht“, sagt Max am Ende des zweieinhal­bstündigen Trainings.

Le Parkour kommt aus Frankreich und ist schon 30 Jahre alt. Damals entstand in Paris die Idee, die Stadt möglichst schnell und effizi- ent zu durchquere­n, ohne sich von Mauern oder anderen Hinderniss­en aufhalten zu lassen. Dabei sollte das Überwinden von Hinderniss­en möglichst leicht gelingen. Später wurden akrobatisc­he Varianten wie Salti und andere Tricks beim Überwinden der Hinderniss­e eingebaut.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN 20 Kinder und Jugendlich­e haben mit Begeisteru­ng am Parkour-Workshop im Jugendfrei­zeitzentru­m in St. Tönis teilgenomm­en.

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