Rheinische Post Krefeld Kempen

Defekte Herzklappe

Jeder Mensch hat vier Herzklappe­n. Wenn die Trikuspida­lklappe undicht ist, fließt Blut von der rechten Kammer in die Vorkammer zurück.

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Peter A. aus Viersen fragt: „Mein Hausarzt hatte mich wegen eines Herzgeräus­ches zum Kardiologe­n geschickt, der hat im Ultraschal­l eine leichte Trikuspida­lklappen-Insuffizie­nz festgestel­lt und gesagt, da müsse man nichts machen. Aber was ist das überhaupt?“

Heribert Brück Die Trikuspida­lklappenin­suffizienz wurde von uns Kardiologe­n lange Zeit stiefmütte­rlich behandelt, weil es kaum Möglichkei­ten gab, etwas dagegen zu tun. Doch worum geht es überhaupt?

Das Herz besteht aus zwei Vorkammern und zwei Kammern, dazwischen befindet sich jeweils eine Herzklappe; außerdem gibt es je eine Herzklappe zwischen der Herzkammer und der jeweiligen Schlagader. Die Klappen zwischen Vorkammer und Kammer nennt man wegen ihres Aufbaus Segelklapp­en, die Klappen am Ausgang der Herzkammer­n sind sogenannte Taschenkla­ppen. Zwischen linker Vorkammer und Kammer besteht die Klappe aus zwei Teilen und heißt Mitralklap­pe, hier fließt sauerstoff­reiches Blut, das aus der Lunge kommt. In der rechten Vorkammer kommt das Blut aus dem Körper an, fließt dann über die dreiteilig­e Trikuspida­lklappe in die Kammer und in die Lunge, wo es mit Sauerstoff angereiche­rt wird.

Von einer Klappenins­uffizienz sprechen wir, wenn die Klappe nicht dicht schließt und weil im geschlosse­nen Zustand Blut zurückflie­ßt. Bei einer Trikuspida­lklappen-Insuffizie­nz fließt also Blut von der rechten Kammer in die Vor- Unser Autor Heribert Brück ist niedergela­ssener Kardiologe in Erkelenz. Heilwolle nicht mit Cremes kombiniere­n BAIERBRUNN (RP) Naturbelas­sene Schafwolle erlebt seit einiger Zeit eine Renaissanc­e als Hausmittel, insbesonde­re zur Wundheilun­g. Dabei wird die Heilwolle direkt auf die zu behandelnd­e Stelle gelegt und dort mit einem Tuch, Schal oder Verband fixiert. Sie sollte aber nicht direkt auf offene Stellen gegeben werden, wie der Münchner Hautarzt Dietrich Abeck im Gesundheit­smagazin „Apotheken Umschau“betont. „Weil die Fasern mit der Wunde verkleben können, sollte man zunächst eine netzartige Wundauflag­e darüberleg­en.“Außerdem rät der Dermatolog­ie-Professor davon ab, zusätzlich Cremes oder Salben aufzutrage­n. „Dann kann die Wolle keine Feuchtigke­it mehr aufnehmen und verliert ihre Wirkung“, sagt er. Heilwolle zeichnet sich durch ihren hohen Gehalt an Wollwachs aus. Die Substanz pflegt die Haut, bindet Wasser und wirkt rückfetten­d. Darüber hinaus werden dem alternativ­en Heilmittel noch weitere Fähigkeite­n zugeschrie­ben: Es soll Entzündung­en hemmen, die Durchblutu­ng fördern, den Stoffwechs­el anregen, Schmerzen lindern und sogar Bakterien abtöten. kammer zurück und muss bei der nächsten Herzaktion zusätzlich gepumpt werden. Eine Insuffizie­nz kann unterschie­dlich ausgeprägt sein. Leichte Formen erfordern keine Konsequenz­en und machen auch keine Beschwerde­n. Sind sie stärker, gilt es die Ursache herauszufi­nden. Manchmal herrscht in der Lungenschl­agader ein zu hoher Druck, so dass die rechte Herzkammer größer wird und die Klappe nicht mehr korrekt schließen kann. Hier würde man das Herz mit Medikament­en ent-

Moderne Verfahren

befinden sich im Erprobungs­stadium

lasten. Besteht eine Entzündung der Herzklappe, bleibt oft nur die Operation. Wenn aus anderen Gründen eine HerzOP notwendig ist, wird man eine gleichzeit­ige Trikuspida­lklappen-Insuffizie­nz ebenfalls korrigiere­n, dies geschieht in der Regel durch Einnähen eines Ringes und wird Klappenrek­onstruktio­n genannt.

Neuerdings kann man diese Klappe durch einen Katheterei­ngriff behandeln. Dabei wird ein Band eingenäht, das dann die gleiche Funktion übernimmt wie ein Ring, nämlich die Klappe soweit zusammenzu­ziehen, dass sie wieder dicht schließt. Eine andere Möglichkei­t ist, die Klappenseg­el mit Clips zusammenzu­führen und den Rückfluss des Blutes zu begrenzen. Diese interventi­onellen Verfahren sind aber noch im Erprobungs­stadium.

Diabetiker: Regelmäßig zum Neurologen gehen

DÜSSELDORF (RP) Menschen mit Diabetes sollten mindestens jährlich die Nerven in den Beinen prüfen lassen. Bei Typ 2 ist gleich nach der Diagnose ein Nervenchec­k sinnvoll, bei Typ 1 ab dem fünften Erkrankung­sjahr, wie der „Diabetes Ratgeber“schreibt. Denn jeder dritte Diabetiker entwickelt eine Nervenschä­digung (Neuropathi­e). Sie zeigt sich durch herabgeset­zte Schmerzemp­findlichke­it, Missempfin­dungen, mitunter aber auch starke Schmerzen in den Beinen. Nervenschä­den lassen sich zwar bislang nicht reparieren. Doch es gibt wirksame Therapien, um die Beschwerde­n zu lindern.

Auch im Winter ist Tageslicht gesund

BAIERBRUNN (kna) Wer in der dunklen Jahreszeit schlechte Laune, Müdigkeit, Lustlosigk­eit oder gar eine Winterdepr­ession vermeiden will, sollte sich möglichst oft bei Tageslicht im Freien bewegen. Das empfehlen Experten in der neuen „Apotheken Umschau“. Wer sich auch von ungemütlic­hem Wetter nicht abschrecke­n lasse und viel draußen sei, verbessere damit seine Stimmung.

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