Rheinische Post Krefeld Kempen
Hansons Traumtor ist in aller Munde
Der schwedische Stürmer der Pinguine sorgt mit seinem Treffer gegen die DEG sogar in Kanada für Schlagzeilen. Nach knapp einem Drittel der Saison stehen die Krefelder viel besser da, als es die meisten Experten erwartet hatten.
Als sich die Pinguine am Sonntagabend in Straubing auf den langen Heimweg nach Krefeld machten, wo sie in der Frühe um 3 Uhr ankamen, blieben einige Plätze im Bus leer. Alex Trivellato und Phillip Bruggisser fuhren mit dem Auto des Deutsch-Italieners zum Flughafen München. Von dort aus flog der Kapitän zur Dänischen Nationalmannschaft nach Budapest. Trivelatto fuhr weiter nach Italien. Torwart Dimitri Pätzold wurde von seiner Frau am Pulverturm abgeholt, dann ging es in seine Heimat nach Erding. Auch Patrick Seifert stieg in ein Auto und machte sich auf den Weg nach Augsburg.
Erholung ist für das Trainerteam und die meisten Spieler bis zum kommenden Sonntag angesagt. Gregor Hanson machte sich am Montag zusammen mit seiner Freundin auf den Weg nach Prag. „Das soll eine sehr schöne Stadt sein, ich war noch nie dort“, sagte der Stürmer, der gegen die DEG den Sieg mit seinem Traumtor besiegelt hat. „Mein erster Saisontreffer, da habe ich so lange drauf gewartet, und dann noch ein so wichtiges Tor, ich freue mich riesig. Als ich den Puck bekam, wollte ich das Tor unbedingt machen, deshalb habe ich mal etwas probiert“, erklärte Hanson.
Sein Treffer genießt in den Netzwerken auch internationale Begeisterung und Anerkennung. Selbst bis Kanada hat es sein erfolgreicher Tanz vor dem DEG-Tor geschafft. Natürlich schaffte es der Treffer beim Telekom Sport bei den TopTen der Woche auf Platz eins. Alles andere wäre auch eine große Überraschung gewesen. Auch der zweite Schwede, der gegen die DEG traf, verabschiedete sich am Mon- tag. „Ich fliege mit meiner Familie nach Storhammer in Norwegen, um dort Freunde und die Familie meiner Frau zu besuchen“, sagte Jacob Berglund, der mit acht Treffern gemeinsam mit Daniel Pietta die Torschützenliste anführt.
Besonders die Spieler, die nicht erst in dieser Saison das Trikot der Pinguine tragen, gehen mit einem ganz neuen Gefühl in die Deutschland-Cup-Pause.„27 Punkte nach 17 Spielen, wenn man uns das vor der Saison gesagt hätte, dann hätten wir gesagt, das ist doch super. Es hätten aber noch mehr Punkte sein können, wenn wir über 60 Minuten un- sere beste Leistung gebracht hätten. Wir haben Spiele aus der Hand gegeben, wo wir geführt haben.Wir müssen sehen, dass wir da in Zukunft auch die Punkte nach Hause bringen“, sagte Adrian Grygiel. Der Routinier weiß aus Erfahrung, dass man sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen darf: „Es liegen noch viele Spiele vor uns, und wir können noch besser spielen. Hier in Krefeld herrscht endlich auch mal wieder eine Euphorie, das sieht man daran, dass die Zuschauer uns auch nach vier Heimniederlagen noch super unterstützt haben. Das hat uns aufgebaut, dann gelingen auch wie jetzt vor der Pause drei Siege in Folge.“Zum Rücktritt des Bundestrainers sagte er: „Dass Marco Sturm aufhört, ist schade für das deutsche Eishockey. Ich glaube, er war der richtige Mann. Aber wenn er eine Chance in der NHL bekommt, kann man ihm den Schritt nicht verdenken.“
Einer, dessen schwarz-gelbes Herz besonders schmerzt, wenn der Erfolg ausbleibt, ist Martin Schymainski. Daher wirkte die Kampfmaschine nach dem Sieg in Straubing auch ziemlich erleichtert, ohne aber abzuheben: „Wir haben bisher einen guten Job gemacht. Aber es sind erst 17 Spiele gespielt. Über die 27 Punkte können wir froh sein, das hat es nach einem Drittel der Saison schon lange nicht mehr gegeben. Zufrieden sind wir aber nicht. Es ist eine gute Momentaufnahme, es wartet aber weiter noch harte Arbeit auf uns. Die Kulisse beim Derby zeigt, dass die Leute unsere gute Arbeit honorieren. Wir Spieler sind aber noch nicht zufrieden, wir wollen mehr.“Die Pause nutzt er mit Freundin und Sohn zu einem Kurztrip nach Spanien: „Das ist der erste Urlaub in diesem Jahr, weil ja im Sommer unser Sohn geboren wurde. Sobald ich zurück bin, heißt es wieder reinklotzen.“