Rheinische Post Krefeld Kempen
Ein Bronze-Brunnen als bleibende Predigt
SCHIEFBAHN (RP) Beim Ferienrätsel spielte auch der Brunnen hinter der Kirche St. Hubertus eine Rolle. Dabei blieben viele Fragen offen, Fragen, die jetzt RP-Leser Bernd Haeser beantworten kann. Wir drucken seine Zeilen ab:
„Zunächst muss man wissen, dass der damalige Pfarrer Dr. Bernhard Brück für den Brunnen verantwortlich zeichnet. Dr. Brück war von 1957 bis 1984 Pfarrer an St. Hubertus Schiefbahn. Er war - so kann man es verkürzt sagen - rund um die Uhr für seine Pfarre da, ohne manchmal dabei auf seine eigene Gesundheit zu achten. Nicht umsonst nannte man sein Domizil auch „das Pfarrhaus zur ewigen Laterne“, da bis spät in die Nacht das Licht in seinem Büro brannte und er seine ganze Kraft der Pfarrgemeinde widmete. Dazu zählte auch, dass er sozusagen als Chefredakteur monatlich einen oft über 40 Seiten langen Pfarrbrief entwarf, was mit den damaligen Mitteln sicherlich schwieriger war, als es heute mit der Unterstützung diverser Software möglich ist. Dieses Medium schien aber auch aus mei- ner Sicht möglicherweise ein Hobby gewesen zu sein, was aber für die Gemeinde ein weiterer Segen war. Viele Schiefbahner sind Herrn Dr. Brück für die seinerzeitige oft aufopferungsvolle Arbeit sehr dankbar.
Festzuhalten bleibt, dass Dr. Brück wohl gerne etwas verschriftliche, um bestimmte Dinge der Nachwelt zu erhalten. Dieser Umstand gilt unbedingt auch für den Bronzebrunnen auf dem Kirchengelände. Aus der mir vorliegenden Broschüre gehen viele Einzelheiten zu diesem von Josef Krautwald (der Künstler hat auch die Kirchentüren und das Ambo entworfen) hergestellten Brunnen hervor. Neben Gebeten und Meditationen gibt es dort auch gute Erklärungen zum Entstehen des Brunnens. Vor allem aber sind die Bronzebilder und deren Bedeutung für uns Menschen aus christlicher Sicht verdeutlicht. Zitat: „Ermutigung und Hoffnung und der Versuch der Sinngebung sprechen aus den Bildern – und vielen soll dieser Brunnen Wegweisung geben, Tröstung und Freude. Der Brunnen soll künden die Bot- schaft des Heils: Wir stehen in Gottes unendlich großer Liebe.
Auch Dr. Brück hat sich mit seinem langjährigen Weggefährten Weibischof August Peters auf dem Brunnen verewigen lassen.“
Der mitgeschickten Broschüre ist zu entnehmen, dass den Brunnen Josef Krautwald aus Rheine geschaffen hat, die künstlerische Arbeit war ein Geschenk an Pfarrer Brück. Gegossen wurde der Brunnen von der Gießerei Janßen in Weeze. Das Wasser des Brunnens ist Zeichen für den Quell des Lebens. Das fließende Wasser des Brunnens stellt den Strom der Zeit dar. Der Brunnen erzählt aber auch vom kommenden, bleibenden Leben. Er verkündet von dem, der der Brunnen aller Güte ist. Das Gotteshaus ist Sinnbild des lebendigen Leibes Christi,.Die Familie steht für die Kirche im Kleinen. Die Heiligen, darunter St. Hubertus und St. Bernhard, sind Zeugen der Nächstenliebe, die Christus vorgelebt hat. Der Weber steht für alle, die Tag um Tag die Last der Arbeit tragen. Die Wallfahrt ist Sinnbild der Pilgerschaft des Lebens.