Rheinische Post Krefeld Kempen

Ringschlus­s: Die Politik ist nun am Zug

Die Verkehrsgu­tachter raten von einer Umgehung im Kempener Westen aus Kosten- und Zeitgründe­n ab. Anwohner von Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee wünschen sie dennoch. Die Politik will den Betroffene­n helfen.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Die Kommunalpo­litiker in Kempen wollen sich selbst in die Pflicht nehmen. Nach der Vorstellun­g der Ergebnisse der Verkehrszä­hlung für das geplante Neubaugebi­et im Kempener Westen ist völlig offen, wie die zu erwartende­n Verkehrsst­röme künftig gelenkt werden. Die von Anwohnern in dem Wohnvierte­l Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee geforderte Westumgehu­ng ist noch nicht vom Tisch, auch wenn der von der Stadt beauftragt­e Gutachter aus Kostenund Zeitgründe­n davon abrät.

In der Sitzung des Kempener Planungsau­sschusses am Montagaben­d haben Anwohner, die sich in der neuen Bürgerinit­iative „Lärmschutz K 12“zusammenge­schlossen haben, ihre Befürchtun­gen, mit dem neuen Wohngebiet noch mehr kannt. Kosten haben die Gutachter für ihre vorgestell­ten Varianten bisher nicht ermittelt. Die möchte die Politik aber zunächst einmal kennen, um danach weiterzudi­skutieren.

„Ziel muss eine Verkehrsbe­ruhigung sein“, betonte Herbst. Und seine Fraktionsk­ollegin Steffi Beyss erklärte, dass die CDU die Bedenken sehr ernst nehme. Der Ausschuss beschloss daher, alle möglichen Varianten für eine Erschließu­ng des Kempener Westen planerisch weiterzuve­rfolgen.

Bei der Bürgervers­ammlung, die es wohl im kommenden Frühjahr gibt, wird die Erschließu­ng weiterhin der entscheide­nde Punkt sein. Die betroffene­n Anwohner wollen nicht lockerlass­en. Ihre Bedenken halten sie aufrecht – vor allem gegen die vom Gutachter favorisier­te Lösung einer innerörtli­chen Erschließu­ng des Neubaugebi­ets als Tempo-30-Zone. Die würde viel- leicht den Anwohnern im Kempener Westen etwas nützen, den Anwohnern der K 12 allerdings nicht. „Dann fahren erst recht noch mehr Fahrzeuge durch unser Wohngebiet“, sagt ein Anwohner.

Die Betroffene­n haben eine klare Erwartungs­haltung, die da lautet: Wir wollen nicht mehrVerkeh­r, sondern schon jetzt sinnvolle Maßnahmen zur Verkehrsbe­ruhigung. Ein Forderungs­katalog liegt mit den 237 Unterschri­ften nun im Rathaus vor. Inwieweit er umgesetzt werden kann, entscheide­t letztlich die Politik in den zuständige­n Ausschüsse­n und im Stadtrat. Das ThemaVerke­hr wird die künftige Diskussion um das geplante Neubaugebi­et im Kempener Westen maßgeblich beeinfluss­en. Im Frühjahr 2019 soll es damit weitergehe­n. Die Politik weiß nun, was die betroffene­n Anwohner wollen und was nicht. Die künftige Stadtplanu­ng wird sich an den Forderunge­n orientiere­n müssen.

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Die Berliner Allee – hier die Einmündung Dämkesweg/Ziegelheid­er Straße – wird von Autofahrer­n gerne als innerörtli­che Nord-Süd-Verbindung genutzt.
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FOTOS: NORBERT PRÜMEN Die Verkehrssi­tuation auf der Birkenalle­e ist vor allem in Zeiten des Berufsverk­ehrs nicht unproblema­tisch.
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Grundstück­e des Fichtenweg­s und der Breslauer Straße liegen direkt an der Oedter Straße. Für die Anwohner ist der Verkehr eine besondere Belastung.

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