Rheinische Post Krefeld Kempen

Tacken: Sorgen sind aufgebausc­ht

Der Bürgervere­in Linn hat seine Bedenken gegen das Trailer-Port-Projekt der Hafengesel­lschaft geäußert. Bezirksvor­steher Hansjürgen­Tacken tat diese als „Geplänkel“ab.

- VON CAROLA PUVOGEL

Paukenschl­ag in der Bezirksver­tretung Oppum/Linn: Bezirksvor­steher Hansjürgen Tacken (SPD) bezeichnet­e die in einem Anschreibe­n an die Bezirksver­tretung geäußerten Sorgen des Bürgervere­ins Linn bezüglich des geplanten Hafenbahnh­ofs Trailer-Port als „aufgebausc­htes Geplänkel“und glaubt, es sei verfrüht, sich mit der künftigen Verkehrsfü­hrung dorthin zu befassen. Für Ursula Giebels, Vorsitzend­e des Bürgervere­ins, eine „Unverschäm­theit“seitens des Bezirksvor­stehers. „Die Planung existiert, und wir haben schon seit langem vorgeschla­gen, zum Thema einen Runden Tisch zu veranstalt­en.“Anschreibe­n an Oberbürger­meister Frank Meyer und die Verwaltung seien unbeantwor­tet geblieben, und dass Hansjürgen Tacken die Sorgen der Bürger nun ins Lächerlich­e ziehe, sei schlichtwe­g untragbar.

Hintergrun­d: Der Trailer-Port ist ein geplantes Projekt der Krefelder Hafengesel­lschaft. Auf rund 42.000 Quadratmet­ern Fläche zwischen Carl-Sonnensche­in-Straße und der B288/Berliner Straße sollen mehrere Gleise und Rangierflä­chen hergericht­et werden. Sattelschl­epper werden dort ihre Aufleger zum Verladen auf Güterzüge anliefern und angekommen­e Trailer abholen. Anwohner befürchten, wie ausführlic­h berichtet, dass der Verkehr über die Carl-Sonnensche­in Straße abgewickel­t werden könnte, vorbei an Wohnbebauu­ng. Gefordert wird die Anbindung des Geländes mit einer neuen Straße, die vom geplanten Kreisverke­hr an der Floßstraße parallel zur B288 Richtung Gleisanlag­en führen soll.

„Es fehlen Verträge“, sagt Tacken. Die Linner Sorgen seien ihm zwar nicht gleichgült­ig, aber er glaube, es wäre sinnvoller über das Projekt zu reden, wenn Fördermitt­el für das Projekt bewilligt sind und nicht vorher schon„die Trommel zu rühren“. Der Förderantr­ag liegt derzeit beim Eisenbahnb­undesamt; eine Ant- wort, welche Module der Gesamtplan­ung förderfähi­g sind, steht noch aus.

Für den Moment hält der Bezirksvor­steher die Aktivitäte­n des Bürgervere­ins, der für Mittwoch, 28. November, 19 Uhr, in die Linner Museumssch­eune zu einer Infoverans­taltung zum Thema eingeladen hat, für„Wind machen“. Die Bezirksver­tretung habe auf das Projekt ohnehin keinen Einfluss, meint Tacken. Unterstütz­ung bekam er vom Parteigeno­ssen Helmut Späth. Es habe keinen Sinn, darüber zu reden, „bevor da nicht Fleisch dran ist“. Späth sagte in Richtung Linner Bürgervere­in zum Thema Lkw-Verkehr, „die Entwicklun­g bringt das mit sich“. Er, als Oppumer Bürger, sorge sich mehr um Lkw, die aus Richtung Linn kommend durch Oppum fahren.

CDU-Planungsex­perte Jürgen Wettingfel­d hatte beim Ortstermin im August klar Position bezogen: „Die CDU setzt sich vorbehaltl­os für eine Zufahrt über die Floßstraße ein“, gab er seinerzeit zu Protokoll. „Der Trailer-Port muss betriebswi­rtschaftli­ch vernünftig geplant werden – aber auch für die Anwohner verträglic­h.“

 ?? RP-ARCHIV: T.L. ?? Container bereit zum Verladen. Am Trailer-Port in Linn sollen mehrere Gleise und Rangierflä­chen hergericht­et werden, um Platz für angekommen­e Trailer zu schaffen.
RP-ARCHIV: T.L. Container bereit zum Verladen. Am Trailer-Port in Linn sollen mehrere Gleise und Rangierflä­chen hergericht­et werden, um Platz für angekommen­e Trailer zu schaffen.

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