Rheinische Post Krefeld Kempen
Kunstvolle Geschenke des Heimatvereins ans Dorf
Mit dem traditionellen Nikolausgeschenk des St. Huberter Heimatvereins kam viel bunte Farbe auf triste Verteilerkästen.
ST. HUBERT (schö) Jupp Güldenbog, Vorsitzender des rund 1600 Mitglieder zählenden Heimatvereins St. Hubert, hatte sich nicht den roten Mantel und den Rauschebart übergezogen. Es war dennoch mit seinen Vorständlern wieder einmal als so eine Art Nikolaus unterwegs. Der engagierte Verein machte den St. Hubertern jetzt wieder sein traditionelles Nikolausgeschenk. Es war die insgesamt 46. Aktion.
Etwa 120 Anwohner aus dem Kendeldorf trafen sich an der Stendener Straße, im Kreuzungsbereich der Degelsheide, nur wenige Meter von der Sportanlage entfernt. In unmittelbarer Nähe stand früher der große Sittertzhof, der bereits 1628 urkundlich erwähnt, aber 1988 abgerissen worden war. Ihn findet man dennoch jetzt an alter Stelle in Miniatur. Auf einem großen Kasten, in dem die Stadtwerke Kempen den Gasdruck regulieren können, wurde das große Gehöft mit seinen Nebengebäuden, mit dem Haupt- und Backhaus, zeichnerisch und gra- fisch dargestellt. „Wir haben die vielen grauen Kästen in unserem Dorf gesehen und wollten einige etwas aufhübschen“, erklärten Jupp Güldenbog und Vereinsgeschäftsführer Johannes Dicks. Sie sind begeistert von der großen Lokomotive, die die Stadtwerke in Anlehnung an den „Schluff“im Spätsommer 2017 auf einen großen Stromverteilerkasten an der Ecke Kempener Landstraße/Speefeld von Spezialisten einer Dortmunder Firma hatten malen lassen. Und diese Fachleute waren es jetzt auch, die gleich an mehreren Stellen in St. Hubert die neuen Farbtupfer setzten. Denn es gibt noch drei weitere ehemals graue und kleine Verteilerkästen, so von Stadt und Telekom, die ebenfalls kunstvoll gestaltet wurden. So direkt vor der Gasdruckanlage einen Telekom-Verteiler, auf dem nunmehr altes landwirtschaftliches Gerät zu sehen ist. Außerdem sieht man Kunstwerke jetzt an einer Relaisstation auf dem Marktplatz, an der Hauptstraße oder Hubertus-Pfarr- kirche. Auf einem weiteren Verteilerkasten an der Ecke Königstraße/ Bongartzgässchen kann man einen Blick durch eine Mauer auf den früheren Armen-Friedhof werfen.
Geheimhalten konnte der Bürgerverein das Nikolausgeschenk diesmal nicht. Denn bereits im Sep- tember hatten die ersten Arbeiten vor Ort begonnen. Zur feierlichen Enthüllung einer Info-Tafel an der Ecke Stendener Straße/Degelsheide brachte Christel Priesen, eine geborene Blauels, alte Fotos (von 1920) vom Sittertzhof mit. Den hatten nach den Sittertz zunächst ihre El- tern, Maria und Jakob Blauels, lange Zeit bewirtschaftet.
Unterstützt und begleitet hatten das Projekt „Energie trifft Kunst“die Stadtwerke Kempen mit ihrer Marketing-Leiterin Sabrina Kurze. Beim anschließenden „Kloaskeäls-Eäte“des Heimatvereins im St. Huberter Forum dankte Kempens-Vize-Bürgermeister Otto Birkmann demVerein für seine neuerliche Initiative. In der Vergangenheit waren unter anderem Kreuzwegstationen restauriert, ein „Weber-Denkmal“aufgestellt oder Glockentürme instand gesetzt worden.
Die nächste Veranstaltung des Heimatvereins St. Hubert ist am Samstag. 12. Januar, ab 15 Uhr, eine heimatkundliche Wanderung durch den Westen des Stadtteils, mit dem traditionellen Grünkohlessen zum Abschluss. Anmeldungen nehmen bis zum 5. Januar Jupp Güldenbog unter Telefon 02152 7500 oder Werner Bovenschen unter der Rufnummer 02152 6106 entgegen.