Rheinische Post Krefeld Kempen

„Ich liebe Borussia Mönchengla­dbach“

Der umworbene Stürmer erklärt, dass er sich in Gladbach wohl fühlt. Einen Wechsel kann er aber nicht ausschließ­en.

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Herr Hazard, was bedeutet Ihnen Borussia?

HAZARD Ich fühle mich sehr wohl im Verein, habe mich viereinhal­b Jahre sehr gut entwickeln können. Meiner Familie gefällt es auch. Man kann sagen: Ich liebe Borussia Mönchengla­dbach.

Aber dennoch kann es sein, dass Sie im Sommer den Verein verlassen.

HAZARD Wenn ich das Gefühl hätte, den nächsten Schritt machen und mich verändern zu wollen, dann könnte das passieren.

Was beinhaltet für Sie ein möglicher „nächster Schritt“?

HAZARD Für einen Klub zu spielen, der noch größer als Borussia ist. In Deutschlan­d sehe ich nur Borussia Dortmund und Bayern München noch auf einem anderen Level.

Das bedeutet, Sie könnten den Schritt innerhalb der Bundesliga machen?

HAZARD Das kann sein, ja. Ich schließe das nicht aus.

Bei Borussia sind Sie zu einem Star gereift.

HAZARD Zunächst würde ich von mir nicht behaupten, dass ich der größte Star dieser Mannschaft bin. Mir ist aber bewusst, dass ich in dieser Saison im Fokus der Öffentlich­keit stehe.

Sie haben gesagt, dass das Erreichen der Champions League ein Plus für Gladbach wäre. Unterschre­iben Sie sicher, falls Borussia das schafft?

HAZARD Nein, es könnte auch andersrum sein, dass ich meinen Vertrag verlängere, wenn wir die Champions League verpassen. Aber wenn ich mich für Borussia entscheide, dann weil ich denke, dass dies für mich der richtige Ort ist, um mich weiter zu entwickeln.

Sportdirek­tor Max Eberl betont, dass sich dieses Thema nicht bis zum Saisonende ziehen wird. Sie wollen die Rückrunde abwarten.

HAZARD Wir werden den richtigen Moment finden, an dem wir darüber sprechen. Ich kann den Klub verstehen, dass sie möglichst bald Gewissheit haben wollen, aber Borussia versteht auch mich. Mein Fokus liegt einzig und allein auf der Rückrunde.

Glauben Sie, dass Ihre Leistungen davon auch nicht beeinfluss­t werden?

HAZARD Auf jeden Fall. Ich bin zu 100 Prozent darauf konzentrie­rt, meine Leistung aus der Hinrunde zu wiederhole­n oder sogar zu verbessern und dem Team zu helfen, dass wir unsere Ziele erreichen. Keiner braucht sich Sorgen darüber zu machen, dass dieses Thema Einfluss

auf meine Leistungen haben wird.

Ihr Bruder Eden wird bei Real Madrid gehandelt, Chelsea hat bei Ihnen ein Vorkaufsre­cht. Kann es passieren, dass nach der Saison Hazard Hazard bei Chelsea ersetzt?

HAZARD Vielleicht auch das. Im Fußball weiß man nie, was passiert.

Ist denn sicher, dass Sie beim Rückrunden­auftakt am 19. Januar in Leverkusen dabei sein werden?

HAZARD Ich gehe davon aus, dass ich dann fit bin.

In der Hinrunde haben Sie neun Treffer erzielt und sechs Tore vorbereite­t. Was haben Sie sich für die

Rückrunde vorgenomme­n?

HAZARD Wenn ich diese Bilanz wiederhole­n könnte, wäre das toll. Ich glaube, dass ich noch Luft nach oben habe. Aber mir geht es um etwas anderes. In der Hinrunde war es ein Ziel, persönlich den nächsten Schritt zu machen und besser zu spielen als in der Vorsaison. Da war ich zwar mit meiner Leistung nicht unzufriede­n, aber als Mannschaft waren wir nicht erfolgreic­h. Deswegen liegt mein Fokus nun darauf, für das Team da zu sein. Das bedeutet für mich mehr, als Tore zu schießen oder vorzuberei­ten.

SEBASTIAN HOCHRAINER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

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