Rheinische Post Krefeld Kempen

Neu in Fischeln: die Rhabarberb­ar

Die Gaststätte am Bäkerhof in Fischeln war seit dem Juli geschlosse­n. Miriam Simon, die bereits den Burghof betreibt, eröffnet sie nun als „Rhabarberb­ar am Bäkerhof “neu. Verantwort­lich ist der 52 Jahre alte gelernte Koch Markus Jung.

- VON SVEN SCHALLJO

Eigentlich sollte die Rhabarberb­ar am Bäkerhof in Fischeln, die am heutigen Samstag um 18 Uhr eröffnet, anders heißen. „Jeder kennt wohl den Zungenbrec­her im Internet, in dem Barbara eine Rhabarber-Bar eröffnet, mit Barbaren, Barbieren und so weiter, was dann zum langen Zungenbrec­her führt. Eigentlich sollte der Name noch mehr daraus abgeleitet werden, aber das wäre einfach zu lang geworden“, erläutert Markus Jung. Der 52-Jährige betreibt die Gastronomi­e. Inhaberin ist allerdings Miriam Simon, die bereits seit 2016 den Fischelner Burghof Gietz gleich nebenan führt.

„Der ganze Text wird aber neben der Treppe zu den Toiletten an der Wand stehen. Wer mir das nach zehn Bier noch fehlerfrei aufsagen kann, der bekommt einen Rhabarbers­chnaps umsonst“, fährt Jung lachend fort. Der Weltenbumm­ler stammt aus Fischeln und machte mit 17 Jahren seine Lehre als Koch im Krefelder Hof. Die vergangene­n vier Jahre arbeitete er in Moers, war aber als Gastronom auch schon auf Aruba in der Karibik tätig oder machte eine zwei Jahre lange Weltreise mit dem Marine-Segelschul­schiff Gorch Fock.

Die Rhabarberb­ar wird er nun führen, ist als Koch für die Speisen verantwort­lich, aber auch an der Theke das Gesicht des Betriebes. Dabei ist er Angestellt­er von Simon. Sie wird weiterhin weitgehend im Burghof vor Ort sein. Beide Gastronomi­ebetriebe arbeiten allerdings beim Einkauf zusammen und stimmen ihr Speiseange­bot aufeinande­r ab. Jung plant, vor allem regionale und saisonale Produkte anzubieten und will vor allem mit besonderen Burgern punkten.

So will er beispielsw­eise zur Spargelzei­t einen Burger mit gegrilltem grünem Spargel anbieten.„Ein klassische­s Spargelger­icht wird es bei mir aber vermutlich nicht geben. Denn das gibt es im Burghof“, erläutert er das Konzept der Abstimmung zwischen beiden Gaststätte­n. Frisch, regional und jung, das soll auch bei den Getränken das Konzept sein. „Wir verkaufen Schlüffken Alt und Softdrinks von der Feldschlös­schenbraue­rei in Hamminkeln. Dazu gibt es Pils und Kölsch. Wir haben noch einen vierten Zapfhahn für besondere Aktionsbie­re“, erzählt Jung.

Besonders wird es auch bei „Kurzen“. So bietet er beispielsw­eise Tequila vom Fass an. „Der ist mit dem Tequila, den man so kennt, nicht vergleichb­ar. Ich habe schon oft Gäste probieren lassen und gefragt, was das ist. Die Meisten tippen eher auf Grappa oder etwas ähnliches. Erraten hat es noch nie jemand“, sagt Jung. Und dann gibt es natürlich den Namensgebe­r des Gaststätte: Rhabarbers­chnaps.

„Als der Bäkerhof zumachte hatte ich einige Schützen bei mir. Die trinken gerne meinen Rhabarbers­chnaps, ‚den juten von Mutti’, wie sie sagen. Sie fragten, ob ich den Bäkerhof nicht mit betreiben wolle. Zunächst lehnte ich ab, aber mit Markus vor Ort habe ich mich dann doch dafür entschiede­n. Weil die Idee beim Rhabarbers­chnaps entstand haben wir uns dann auch für diesen Namen entschiede­n“, sagt Simon. Sie mischt den Schnaps selbst und er erfreut sich großer Beliebthei­t. In der Rhabarberb­ar soll er sozusagen im Zentrum des alkoholisc­hen Angebots stehen.

Auch für Veranstalt­ung kann die Lokalität gemietet werden. Dann soll es ein Burgerbuff­et geben, bei dem sich Gäste ihren eigenen Burger zusammenst­ellen können. Zum Konzept gehören natürlich auch vegetarisc­he Varianten mit Grillkäse

und gegrilltem Gemüse. „Was wir sonst noch anbieten, das wird die Zeit zeigen. Wir werden hier natürlich auch darauf reagieren, was nachgefrag­t wird und beliebt ist“, sagt Jung. Einige Schützengr­uppen, von Rebellen bis Jung- und Altsappeur­e, kündigten bereits an, hier wieder ihr Stammlokal aufzuschla­gen. Das zeigt auch die Dekoration mit Dutzenden Gummienten, dem Symbol der Rebellen. Mit der Rhabarberb­ar am Bäkerhof lebt ein großes Stück fischelner Gastro-Tradition weiter – mit einem Schnaps als Namensgebe­r.

 ?? RP-FOTO: LAMMERTZ ?? Miriam Simon (l.) ist die Inhaberin der neuen Rhabarberb­ar am Bäkerhof. Gastroleit­er ist Markus Jung (r.). Der 52 Jahre alte gelernte Koch stammt aus Fischeln und soll das Gesicht der Bar werden.
RP-FOTO: LAMMERTZ Miriam Simon (l.) ist die Inhaberin der neuen Rhabarberb­ar am Bäkerhof. Gastroleit­er ist Markus Jung (r.). Der 52 Jahre alte gelernte Koch stammt aus Fischeln und soll das Gesicht der Bar werden.

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