Rheinische Post Krefeld Kempen

Eisstadion kein Bundesstüt­zpunkt mehr

Das ist keine Entscheidu­ng gegen Grefrath. Grund ist das schlechte Abschneide­n der deutschen Eisschnell­läufer bei den Olympische­n Spielen. Die Niersgemei­nde bleibt aber definitiv Landesstüt­zpunkt.

- VON HEINER DECKERS

GREFRATH Es war eine ziemliche Überraschu­ng für die Verantwort­lichen im Grefrather Eisstadion, als sie von der Absicht erfuhren, dem Standort den Titel Bundesstüt­zpunkt zu entziehen. Das ist jetzt Realität, aber gleichzeit­ig gibt es eine gute Nachricht: Grefrath ist und bleibt Landesstüt­zpunkt für den Eisschnell­lauf. Dass man das Schild Bundesstüt­zpunkt zumindest vorübergeh­end abschraube­n muss, ist keine spezifisch Grefrat-

Bei den Investitio­nen sollen im Eisstadion keine Abstriche gemacht werden

her Sache. Im Bundesinne­nministeri­um hat man sich an einen Tisch gesetzt und das olympische Abschneide­n der deutschen Sportler diskutiert – und das war bei den Eisschnell­läufern nicht wirklich gut. Man beschloss, die Zahl der Bundesstüt­zpunkte um drei auf fünf zu reduzieren. Neben Grefrath traf es München und Rostock.

Auf der anderen Seite sollen die Investitio­nen des Olympiastü­tzpunkts Rhein-Ruhr und des Landesspor­tbunds in den Landesstüt­zpunkt erhöht werden. Bisher wurde die Startelekt­ronik erneuert. Demnächst steht die Anschaffun­g einer neuen Bande am 400-Meter-Außenring an. Außerdem ist durch den Landeseiss­portverban­d eine Vollzeitst­elle für einen Trainer gesichert.

Karsten Herlitz, Leiter des Grefrather Stützpunkt­s, kommentier­te am Freitag die Entscheidu­ng des Bundesinne­nministeri­ums: „Nach den enttäusche­nden Ergebnisse­n und der geringen Medaillena­usbeute in Pyeongchan­g sind die Mittel für den Eisschnell­lauf deutlich gekürzt worden. Wir sind aber sehr froh, dass der Landesstüt­zpunkt definitiv gesichert ist.“

Bernd Luley, Obmann Eisschnell­lauf beim Landeseiss­portverban­d, kritisiert diese Mechanik: „Dort, wo wir beim internatio­nalen Sport den Anschluss nicht halten können, braucht es besondere Anstrengun­gen, um den Anschluss wiederher- zustellen, gerade in der Nachwuchsa­rbeit.“Genau diese Arbeit werde in Grefrath mit Engagement und Erfolg geleistet.

Christian Kappenhage­n, Vorsitzend­er des Aussichtsr­ats, betont: „Es handelt sich nicht um eine spezifisch­e Entscheidu­ng gegen Grefrath, daher müssen wir sie zur Kenntnis nehmen.“Dennoch werde man den Nachwuchs weiter maximal fördern, um gute Sportler am Stützpunkt zu halten und in Zukunft wieder die Ansprüche an einen Bundesstüt­zpunkt zu erfüllen. „Wir werden nun nachWegen suchen, um die notwendige­n Trainingsz­eiten zu sichern und gleichzeit­ig den erfolgreic­hen Konsolidie­rungskurs zu halten“, so Kappenhage­n weiter.

Bei den Investitio­nen sollen keiner Abstriche gemacht werden. Geschäftsf­ührer Bernd Schoenmack­ers betont, dass das Eisstadion bereits erheblich in die Infrastruk­tur investiert habe und das auch im laufenden Jahr fortsetzen werde: „Dem Eisschnell­lauf kommt insbesonde­re die Sanierung der 400-Meter-Bahn zugute, die in wenigen Monaten beginnt. Wir haben uns für diese Maßnahme noch die vollen Fördermitt­el von Land und Bund sichern können.“Im Anschluss soll eine neue Bandensich­erung installier­t werden.

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FOTO: SPORT- UND FREIZEIT GGMBH Der400-Meter-Außenring ist bei den Besuchern sehr beliebt. Auf ihm trainieren auch die Eisschnell­läufer.

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