Rheinische Post Krefeld Kempen

Volksbank: Freude über die Jahresbila­nz

In allen Bereichen gab es Zuwächse. Die Volksbank Kempen-Grefrath ist nach wie vor eng mit der Region verbunden. Alle Auszubilde­nden werden in der Regel übernommen.

- VON HEINER DECKERS

KEMPEN Eine Bilanzpres­skonferenz, wie sie am Freitag bei derVolksba­nk Kempen-Grefrath stattfand, wird es in näherer Zukunft sicher nicht noch einmal geben. Da saßen nämlich gleich drei Vorstandsm­itglieder am Tisch. Neu ist Markus Knauf (46). Er ersetzt künftig Josef Stieger (65), der zum Jahresende ausscheide­t.

In der täglichen Arbeit der Volksbank-Mitarbeite­r nimmt zurzeit das Thema „Altersvors­orge“einen hohen Stellenwer­t ein. „Zunehmend kommt es darauf an, dass Menschen auch in Aktien und Fonds investiere­n“, betont Stieger. Nur so seien angesichts der Null-Zins-Politik der Notenbank langfristi­ge Sparund Versorgung­sziele zu erreichen. Die Anlage der Kunden in diesem Bereich stiegen im vergangene­n Jahr um 5,5 Prozent. Außerdem sind Investitio­nen in die eigenen vier Wände sind ein wichtiger Beitrag zur Alterssich­erung. Die Neuausleih­ungen imWohnungs­bau liegen bei etwa 25 Millionen Euro. Im Sinne des Förderauft­rages kümmert sich die Volksbank für ihre Kunden und Mitglieder auch um Mittel aus öffentlich­en Förderprog­rammen. Eine Änderung bei den Zinsen, vermutet Knauf, werde es auch in diesem Jahr nicht geben: „Einen großen Umschwung sehe ich da nicht.“

Faustpfand der Volksbank ist seit jeher das Thema„Nähe“– und zwar die zu den Kunden und Mitglieder­n. Vorstand Helmut Thönes: „Wir sind da, wo sie uns haben wollen.“Ein wichtiger Baustein ist die Online-Filiale, die im vergangene­n Jahr geöffnet hat und in der jeder seine Bankgeschä­fte erledigen kann. Wer das lieber nicht möchte, kann nach wie vor„seine“Filiale aufsuchen. Für die Beratung nimmt man sich Zeit, sie soll passgenau sein. Jedem Kunden machen die Berater nach einem aus- führlichen Gespräch konkrete Anlagevors­chläge. „Bei uns bekommt jeder nur die Finanzprod­ukte angeboten, die zu ihm passen. Dieses Modell hat sich bewährt“, betont Thönes.

Als Vertrauens­beweis sieht die Volksbank Kempen-Grefrath das Einlagen- und Mitglieder­wachstum. Die Einlagen stiegen um acht Millionen Euro, was einem Plus von 2,6 Prozent entspricht. Um weitere acht Millionen gewachsen ist das in Fonds und Akktien angelegte Vermögen. Hier sind aktuell 108 Millionen investiert. Die Zahl der Mitglieder stieg im vergangene­n Jahr um 226 auf 6395. Sie können sich auf eine Dividende von sechs Prozent freuen. Wobei die Bank nur an Mitglieder­n interessie­rt ist, die auch Geschäfte mit ihr machen und nicht nur den Bonus einstecken wollen. „Wir kündigen auch aktiv, wenn das der Fall ist“, betont Stieger.

Die Volksbank Kempen-Grefrath mit ihren 75 Mitarbeite­rn ist bestrebt, auch dem Nachwuchs eine Chance zu geben. In der Regel werden alle Auszubilde­nden übernommen. In der Regel fangen jährlich zwei neue Auszubilde­nde an, in diesem Jahr sind es allerdings drei. Zwei standen bereits fest, bevor eines Tages ein junger Syrer erschien und nach einem Verantwort­lichen für das Personal fragte. Nach einem Praktikum stand fest: „Den lassen wir nicht mehr gehen, den nehmen wir“, sagt Thönes. Die Bewerbungs­fluten von früher gibt es übrigens nicht mehr. Die Bank wird hier selber aktiv, geht in Schulen und ermöglicht Praktika – nicht nur die normalen Schulprakt­ika, sondern auch freiwillig­e in den Ferien.

Dass bei alledem der unternehme­rische Erfolg nicht zu kurz kommt, ist für den Vorstand nicht wirklich überrasche­nd. Stieger: Selbstvers­ändlich freut es uns, dass wir bei den Krediten noch einmal um rund zwei Prozent zulegen konnten, dass wir einen Bilanzgewi­nn in ähnlicher Höhe des Vorjahres ausweisen können, dass unsere Bilanzsumm­e um rund drei Prozent auf annähernde 390 Millionen Euro angestiege­n ist und dass wir über eine überdurchs­chnittlich­e Eigenkapit­alquote verfügen.“Das alles sei aber nur möglich, „weil wir eine Genosschen­schaftsban­k hier vor Ort sind und Verantwort­ung, Mitglieder­orientieru­ng und langfristi­ges Denken und Handeln unsere Geschäftsp­olitik mitbestimm­en“.

In diesem Zusammenga­ng gab Stieger einmal mehr eine klare Zusicherun­g, dass dieVolksba­nk Kempen-Grefath ein eigenständ­iges Geldinstit­ut bleibe. Fusionen er-

In der Arbeit der Volksbank-Mitarbeite­r nimmt das Thema „Altersvors­orge“einen hohen

Stellenwer­t ein

Am 6. Juli beginnt für alle Volksbanke­n eine neue Ära, sie bekommen ein einheitlic­hes

EDV-System

teilte er eine klare Absage: „Unsere Mitglieder wünschen das nicht.“Vor Jahren gab es einmal Bestrebung­en, mit der Volksbank Krefeld zusammenzu­gehen. Mitglieder stoppten die Verhandlun­gen mit einem eindeutige­nVotum, auch in Zukunft als Volksbank Kempen-Grerrath agieren zu können.

Am 6. Juli beginnt für alle Volksbanke­n bundesweit eine neue Ära, sie bekommen ein einheitlic­hes EDV-System. Die Arbeiten dauern bereits seit acht Monaten. Ist die Umstellung vorbei, wird der Kunde nicht viel davon bemerken. Lediglich beim Online-Banking verändert sich hier und da die Benutzerob­erfläche. Am Tag der Umstellung stehen die Geldautoma­ten für 24 Stunden nicht zur Verfügung.

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