Rheinische Post Krefeld Kempen
Als Gast kommen, als Freund gehen
Seit mehr als sechseinhalb Jahren steht das Kulturcafé Papperlapapp in Vorst im Zeichen von Kultur und Genuss.
VORST Wenn‘s Glöckchen schellt, kommen Gäste: Der Weg ins Vorster Kulturcafé Papperlapapp führt durch eine schwere Holztür, hinter der sich ein gemütlicher Gastraum befindet. Breite Holzdielen, eine Backsteinwand und warme Farben schaffen echte Wohnzimmeratmosphäre. Die gläserne Kuchentheke gibt den Blick frei auf hausgemachte Köstlichkeiten. „Was darf’s sein?“, fragt Silvia Overbeck, die gute Seele dieses besonderen Kulturortes.
Seit mehr als sechseinhalb Jahren steht das Haus an der Clevenstraße 15 im Zeichen von Kultur und Genuss. „Als wir am 1. Juni 2012 eröffnet haben und die ersten Gäste unser Café betraten, verschwanden die letzten Handwerker durch die Hintertür“, erinnert sich Overbeck an den langersehnten Moment nach zehn stressigen Monaten voller Plackerei. In dieser Zeit packten fünf Freundinnen, ihre Männer und erwachsenen Kinder, freiwillige Helfer und Handwerker kräftig an, um aus der ehemaligen Gaststätte Packbier etwas Neues zu zaubern.
Viele Vorster erinnern sich noch heute gut an den Zustand des 170 Jahre alten Gebäudes vor der Sanierung – und genießen ihr frisch gezapftes Bier nun in gastlicher Café-Umgebung statt im Kneipencharme. Die Idee war simpel: „Wir wollten einen Ort schaffen für Gesellschaften, Lesungen, Ausstellungen, Musikabende und Theater“, sagt Overbeck. Dass dies funktionierte, ist das Ergebnis harter Arbeit und steter Optimierung des Gesamtkonzepts – bis heute. „Wir denken vom Gast her, nehmen Tipps und Ratschläge gerne an“, sagt Overbeck.
Dazu gehört, dass viele Veranstaltungen vor zwei Jahren zum „Hut-Freitag“wurden: Statt Ein- tritt kreist seither am Ende der Hut. Den ersten Hut-Freitag 2019 bestreitet der Vorster Pianist Tobias Neumann am
25. Januar. Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Die Gäste erwartet ein heiterer Mix aus Barpiano, Evergreens und humorigen Eigenkom- positionen. Wie immer gilt: Um Reservierung wird gebeten.
Neue Öffnungszeiten sind ebenso an die Bedürfnisse der Gäste angepasst. „Wir haben den Bedarf gesehen und gehandelt“, sagt Overbeck. Ein Papperlapapp-Tag beginnt mit einem reichhaltigen Frühstück, in loser Sonntagsfolge lockt das beliebte Gourmet-Frühstück in den schmucken Saal oben. Mittags (12 bis 15 Uhr) gibt’s herzhafte Snacks, darunter neuerdings auch Gemüsekuchen. Nachmittags ist Tortenzeit mit Kaffeeklatsch – ein beliebter Klassiker. Kunstfreunden seien die monatlich wechselnden Ausstellungen im Saal empfohlen. Der 50 Personen fassende Raum wird gerne und oft angemietet – für Feste aller Art und aufWunsch mit Live-Musik. Im Sommer findet so manches Konzert im Innenhof statt. Zahlreiche Stammgäste schwören aufs „Papp“, wie es auch gerne genannt wird. Stammtische lokaler Vereine und Gruppen haben mittlerweile am ersten Freitag eines Monats gute Tradition. Was sie am Kulturcafé Papperlapapp schätzen, erfahren Erstbesucher sicher schnell: Wer‘s Türglöckchen schellen lässt, kommt als Gast und geht als Freund.