Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit mehreren Generation­en unter einem Dach wohnen

Die Interessen­gemeinscha­ft aus dem Hagelkreuz informiert­e am Samstag in der Kempener Fußgängerz­one über ihr Projekt.

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Die sich ständig ändernden gesellscha­ftlichen Rahmenbedi­ngungen erfordern auch neue Wohnformen. Da sind sich die Organisato­ren von „QwiK” einig. Am Samstag präsentier­ten sie ihre Vorstellun­gen an einem Infostand auf der Engerstraß­e in der Kempener Altstadt einer breiten Öffentlich­keit. Die Abkürzung „QwiK” steht für „Quartierwo­hnen in Kempen”. Entstanden ist die Idee im Rahmen der Quartierse­ntwicklung im Kempener Wohnvierte­l Hagelkreuz gemeinsam mit der Stadt Kempen und dem Bürgervere­in Hagelkreuz. Gefördert wird das Projekt vom Ministeriu­m für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung des Landes NRW. Seit September 2017 besteht die Interessen­gemeinscha­ft, deren Wunsch es ist, mehrere Generation­en in einer lebendigen Gemeinscha­ft verbunden mit einer sozialen Ausrichtun­g in einem Haus zusammenzu­bringen.

Ruth Mertens, Familie Bührke, Familie Seifert sowie Andrea Duffhaus hatten am Samstagvor­mittag trotz schlechten Wetters Zulauf an ihrem Stand. Das lässt sie hoffen, dass sie in absehbarer Zeit ihr Projekt starten können. 20 bis 25 Interessen­ten bräuchten sie schon, um in konkrete Planungen einsteigen zu können, sagten die sechs Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Zeiten sind dafür insofern ideal, da gerade in Kempens Westen das wohl letzte größere Baugebiet in der Stadt geplant wird. Die Mitglieder der Initiative stellen sich neben möglichst individuel­l geplanten Wohnungen, die auf jeden Fall barrierefr­ei sein sollen, eine gemeinsam nutzbaren Eingangsbe­reich vor. Dieser könne langfristi­g auch der Nachbarsch­aft zur Verfügung stehen. Damit Menschen mit geringerem Einkommen sich eineWohnun­gen leisten können, soll ein Teil der Einheiten im Rahmen des sozialen Wohnungsba­us gefördert werden.

Auch für den Bau des Hauses gibt es schon Vorstellun­gen. Drei Stockwerke mit 20 bis 25Wohnunge­n sollen es werden. Ein Dachgarten dient dann nicht nur der Entspannun­g, sondern ist auch ökologisch sinnvoll. Garten sowie Terrassen im Erd-

geschoss und Balkone in den oberen Stockwerke­n gehören auf jeden Fall dazu. Eine Besonderhe­it wird ein Spielplatz nicht nur für Kinder, sondern auch mit Bewegungsm­öglichkeit­en für Senioren sein. Für Besucher wieVerwand­te oder Freunde soll es eine kleine Gästewohnu­ng geben. Am liebsten wäre den Planern ein Niedrigene­rgiehaus. Denkbar wäre die Installati­on einer Grundwasse­rpumpe, einer Fotovoltai­kanlage, die Installati­on eines Blockheizk­raftwerkes oder alternativ dazu der Anschluss an Fernwärme. Nicht fehlen dürfen auch Abstellplä­tze für Fahrräder, Rollatoren und Rollstühle oder eine Ladestatio­n für E-Bikes und Elektroaut­os.

In Dormagen hat sich die Gruppe bereits ein Beispielpr­ojekt angesehen und dort viele Anregungen gefunden. Aber generell soll das Haus in Kempen auf die hiesigen Bedürfniss­e zugeschnit­ten sein.

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