Rheinische Post Krefeld Kempen

Selke trifft mit Vaduz in Belek auf seinen alten Verein

- VON HEINRICH LÖHR

Der Fußball zählt zu den Lebensbere­ichen, in denen man sich immer wieder begegnet. Entspreche­nd groß war das Hallo, als der frühere Uerdinger Torhüter Sebastian Selke, der mit FC Vaduz in Belek weilt, alte Bekannte traf. Natürlich waren es nur noch wenige, wie zum Beispiel KFC-Betreuer Andreas Bosheck. Seit 2009 trainiert Selke die Torhüter in Vaduz. Der Verein aus dem kleinen Fürstentum Lichtenste­in zwischen Österreich und der Schweiz spielt in der zweiten Schweizer Liga.

Der 44 Jahre alte Selke kümmert sich um die Weiterentw­icklung der drei Torhüter. Mit Erfolg, denn seine derzeitige Nummer eins, der Schweizer Andreas Hirzel, wechselte 2015 von Vaduz zum Hamburger SV. „Stefan Wächter, mit dem ich in Uerdingen zusammenge­spielt habe und der in Hamburg die Torhüter trainiert hat, war damals auf Hirzel aufmerksam geworden und hat sich bei mir erkundigt“, berichtet Selke. „Leider hat es dann aber nur zu einem einzigen Bundesliga­spiel gelangt und so ist er zurückgeke­hrt.“

Zweiter im Bunde ist Benjamin Buchel. Der 29-jährige ist aktuell auch die Nummer eins in der Nationalma­nnschaft Lichtenste­ins. Das 19-jährige Nachwuchst­alent Justin Ospelt komplettie­rt das Trio.

Es mag verwunderl­ich erscheinen, dass ein deutscher Ex-Profi, der mit dem 1. FC Köln zweit- und Uerdingen drittklass­ig gespielt, als Torwarttra­iner in der zweiten Schweizer Liga seine berufliche Erfüllung findet. „Das ist eine reizvolle und durchaus anspruchsv­olle Aufgabe, zumal in der Schweiz auch die Tor- warttraine­r über eine Lizenz verfügen müssen“, berichtet Selke; über deren Einführung wird in Deutschlan­d diskutiert.

Selke, der in Lindau lebt und jeden Tag 40 Minuten nach Vaduz pendelt, verfolgt natürlich bei zahlrei- chen Spielbeoba­chtungen den deutschen Fußball und ganz speziell die Entwicklun­g des KFC.„Zwei Aufstiege hintereina­nder und gute Chancen auf den dritten in Folge, das verdient größten Respekt“, sagt er.

Ein Engagement bei einem deutschenV­erein steht bei ihm dennoch nicht auf dem Wunschzett­el. „Hier wird genauso profession­ell wie in anderen europäisch­en Topligen gearbeitet“, sagt Selke, der – seit ihn der damalige Vaduzer Cheftraine­r Pierre Littbarski 2009 holte – noch keinen Tag bereute. Was vielleicht auch damit zusammen hängt, dass Vaduz regelmäßig in Lichtenste­iner den Pokal gewinnt und damit in der Qualifikat­ionsphase zur Europa League startet. In dieser Saison schaltete das Team Levski Sofia aus, scheiterte dann aber knapp am lettischen Verein FC Vilnius Zalgiris.

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FOTO: JENNIFER SCHIMS Sebastian Selke (rechts), Torwarttra­iner des FC Vaduz, im Kraftraum mit Justin Ospelt (links) und Andreas Hirzel.

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