Rheinische Post Krefeld Kempen
Die ersten Bilder im neuen Clubhaus
Der Foto-Film-Club Bayer Uredingen ist umgezogen: Im Albert-Olbermann-Haus am Löschenhofweg hat der Club nun bestens ausstaffierte Räume. Hier präsentierten die 70 Mitglieder nun ihre erste Ausstellung.
An seiner neuen Adresse, Albert-Olbermann-Haus am Löschenhofweg 70, stellte der Foto-Film-Club Bayer Uerdingen jetzt seinen Mitgliedern, Freunden und Förderern die neuen Räumlichkeiten für Foto- und Filmarbeit vor. Man konnte die Erleichterung in der Begrüßungsrede des Vereinsvorsitzenden Wolfgang Volker spüren, dass der nun seit 65 Jahren bestehende Foto-Film-Club nach der Schließung des Bay-Treffs einen Standort gefunden hat, an dem die Foto- und Fimbegeisterten unter besten Bedingungen ihr Hobby pflegen können.
Der 70 Mitglieder zählende Club, der sich aus der von Heike Ehlers geleiteten Fotogruppe mit 30 Mitgliedern und der von Klaus-Dieter Hamm geleiteten Videogruppe mit 40 Mitgliedern zusammengeschlossen hat, verfügt nun über einen modernen Medienraum mit Kinoleinwand, leicht zu bedienender Verdunkelungstechnik und Full-HD-Projektor.
Einen besonderen Dank stattete Volker der Covestro-Leiterin NRW Politik Ute Müller-Eisen ab, die sich darum bemüht habe, die durch die Schließung des Bay-Treffs heimatlos gewordenen ehemaligen Bayer-Vereine unterzubringen.
Als einziger Verein ist die Bayer-Laienspielgruppe noch immer auf der Suche nach einer Bleibe, wo sie ihre beliebten Märchenspiele aufführen kann. Müller-Eisen versprach, dass die Firma Covestro die von Bayer geleistete Unterstützung weiterführen werde.
Heinz Mock, der ehemalige Leiter der Fotogruppe des Clubs, brachte mit der Gitarre und in Chansonform vorgetragen nicht ganz ernst gemeinte Rückblicke in die Gründerjahre des Clubs. Mock brauchte nicht lange, um die Lacher auf seiner Seite zu haben, mit Versen wie: „Der Schnupfen hieß nicht Allergie, wir wussten nichts von Bulimie.Wir machten auch Fotografie, im Dunkeln und mit viel Chemie. Amazon war analog, und hieß noch Quelle-Katalog, und bevor mich einer fragt, Pokemon hieß noch Schnitzeljagd.“
Sein Rückblick erzählte von den immer schnelleren Neuerungen an technischen Möglichkeiten, um Bilder zu beeinflussen. Fotos und Filme haben eine besondere Sprache. Ein Bild kann die Gedanken streifen lassen. Das frühere platzgreifende Heimkino mit Schneidetechnik findet heute stecknadelkopfgroß in einem Smartphone Platz. Dies ruft die Puristen auf den Plan, die jeglichen digitalen Schnickschnack vollkommen ablehnen. Sie beklagen, dass heute alles bearbeitet werden kann, was früher nur der Porträt- und Modefotografie zugestanden wurde. So würde der Weg vom Hobbyfotografen und -filmer zum Foto- und Filmdesigner vorgezeichnet. Die gute Absicht, Erlebnisse mit Freunden zu teilen, schlage in den sozialen Netzwerken wie Instagramm mittlerweile in Wettbewerb um, wobei der Tweet einzig dazu diene, die Zahl der Follower zu erhöhen. „Wir müssen uns um das ehrliche Bild bemühen und dies als Bayer-Foto-FilmClub jungen Leuten weitergeben“, forderte der Vorsitzende.
Was er damit gemeint hatte, war in einer ansprechenden Fotoausstellung und in einem „Konfetti“betitelten Film eindrucksvoll zu sehen. Der Film war aus Filmschnipseln der Vereinsfotografen und -filmer von Heinz-Dieter Hamm und Wolfgang Ehlers zusammengesetzt. Da stand in Kurzszenen der Burj al Arab neben der Helgoländer Langen Anna, die Großaufnahme eines Maikäfers wechselte zu einer Kamelkarawane in der Wüste.
Fotogruppenleiterin Ehlers konstatierte: „Bei uns hat niemand den Anspruch, ein Bild zu faken.“Sie beschrieb, wie ein Vereinsmitglied fünf Stunden auf einem Klappstuhl am Ufer des Krickenbecker Sees ausgeharrt hatte, nur um das Schlüpfen von Haubentaucherküken zu fotografieren.
Bärbel Fliescher gehört zu einer kleinen Gruppe von Hobbyfotografen, die mit der Erlaubnis von Matthias Stutte, dem Theaterfotografen, während der Proben des Ballettensembles fotografieren dürfen. Sie hat ein Bild ausgestellt, das Gruppe von Tänzern und Tänzerinnen in einer dynamischen Bewegung zeigt. Das Foto bildet treffend die Anspannung der Tänzer ab beim Bemühen um Harmonie und Akrobatik der Bewegung. „Ich durfte hier kein Blitzlicht benutzen und musste doch möglichst viel Licht einfangen“, erklärte die Fotografin.
Bei ihren Gruppenabenden in ihrem neuen Domizil tauschen die Mitglieder erst allgemeine Fragen aus, danach kritisieren sie gemeinsam die Qualität ausgewählter Fotos. Gäste sind dabei immer willkommen.
Kontakt und Information unter www. ffc-bayer-uerdingen.de