Rheinische Post Krefeld Kempen
Sinfoniker läuten morgen den Frühling ein
Beim vierten Sinfoniekonzert erklingen Frühlingsidylle und -reigen. Solist ist Herbert Schuch.
Kaum hat der Kalender die zweite Winterhälfte eingeläutet, richtet Generalmusikdirektor (GMD) Mihkel Kütson den Blick auf die nächste Jahreszeit. Gleich zweimal im Programm des vierten Sinfoniekonzerts meldet sich der Frühling zu Wort bei den Niederrheinischen Sinfonikern. Mit „Idylle des printemps“(Frühlings-Idyll) des deutsch-britischen Komponisten Frederick Delius (1862-1934) von 1889 eröffnet das Orchester seine Spielfolge. Mit „Rondes de printemps“(Frühlingsreigen) des genialen Tonmalers Claude Debussy klingt das Programm aus.
„Bei Delius begegnen uns naturverbundene Themen, die sich ständig wandeln, so dass man das Gefühl hat: Es kommt immer etwas Neues“, beschreibt Kütson. Eine absolute Rarität folgt mit dem ersten Klavierkonzert des Romantikers Felix Mendelssohn Bartholdy. Im Alter von 22 Jahren schrieb er das Werk auf einer zweijährigen Bildungsreise („Kavalierstour“) in München, wo es im Oktober 1831 seine Uraufführung erlebte – unter den Zuschauern das bayerische Königspaar.„Das Opus 25 in g-Moll geht sehr kreativ mit Formvorgaben um und es stellt hochvirtuose Ansprüche“, erklärt Konzertdramaturgin Eva Ziegelhöfer. Den Solopart spielt der in Köln lebende Herbert Schuch, Echo-Preisträger von 2013. Der 39-jährige, im rumänischen Temeschburg geborene Pianist ist „ein toller und höchst erfolgreicher Künstler“, urteilt der GMD. Bemerkenswert auch: Zum ersten Mal in ihrer fast 70-jährigen Geschichte steht ein Klavierkonzert von Mendelssohn auf dem Programm eines Sinfoniekonzerts der „Niederrheiner“.
„Aubade“(Morgenständchen) hat Francis Poulenc seine 1928 uraufgeführte Ballettmusik betitelt, unter deren 18 Instrumenten das Klavier dominiert. Die Besucher bekommen Herbert Schuch im Programm ein weiteres Mal als Solist präsentiert – noch eine Rarität in einem Sinfoniekonzert. „Wir haben das stilistisch durchaus an Mendelssohn anknüpfende Stück auch deswegen aufgenommen, weil es auf die derzeit in Krefeld laufende Poulenc-Oper ,Gespräche der Karmeliterinnen‘ verweist“, sagt Kütson. Das abschließende Hauptwerk des Abends stellt Debussys impressionistischer Dreiteiler „Images“dar. Stilistisch unternimmt der Komponist darin eine Reise von Britannien („Gigues“) über Spanien („Ibéria“) ins frühlingsbewegte Frankreich („Rondes de printemps“). Termine im Seidenweberhaus: Dienstag, 12. Februar; Freitag, 15. Februar, jeweils 20 Uhr. Am Dienstag, 19 Uhr, gibt es vorab ein Debut-Konzert mit Kammermusik.