Rheinische Post Krefeld Kempen

Nadal gewinnt Duell der Giganten

Der spanische Tennisstar lässt Federer auf der Asche in Paris keine Chance.

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PARIS (dpa) Rafael Nadal hat sich auch von Roger Federer nicht aufhalten lassen und steht bei den French Open vor einer historisch­en Bestmarke. Der 33 Jahre alte Spanier setzte sich am Freitag in Paris gegen seinen vier Jahre älteren Rivalen aus der Schweiz mit 6:3, 6:4, 6:2 durch und feierte im 39. Tennis-Klassiker den 24. Sieg. Bei Gänsehaut-Atmosphäre und nach„Roger, Roger“-Rufen beim zweiten Matchball zog der elfmalige Rekord-Champion nach 2:25 Stunden zum zwölften Mal in das Roland-Garros-Finale ein.

Im Kampf um die Coupe des Mousquetai­res trifft Nadal am Sonntag auf den Weltrangli­sten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien oder in einer Neuauflage des Vorjahres-Endspiels auf den Österreich­er Dominic Thiem. Mit einem weiteren Titel in Paris wäre Nadal der erste Profi der Tennisgesc­hichte, der zwölfmal bei ein und demselben Grand-Slam-Turnier gewinnt. Seine Bilanz bei den French Open baute der Sandplatz-König aus Mallorca auf sagenhafte 92:2 Siege aus.

„Für mich ist es ein großes Vergnügen, gegen den größten Spieler der Geschichte zu spielen. Es ist unglaublic­h, auf welchem Niveau er mit 37 spielt“, sagte Nadal im Siegerinte­rview auf dem Platz. „Gegen Roger ist es immer schwierig, mit dem Wind heute war es noch schwierige­r. Ich bin sehr glücklich, ins Finale zurückzuke­hren.“

Der befürchtet­e Regen war ausgeblieb­en, dafür war es extrem windig auf dem Court Philippe Chatrier. Mal flog der Hut eines Zuschauers auf den Platz, mal fegte die rote Asche Sandsturm-artig durch das nicht ganz gefüllte 15.000-Zuschauer-Stadion. Das Duell der beiden Rivalen entwickelt­e sich nur phasenweis­e zu einem weiteren Klassiker. Nadal trat auf seinem Lieblingsb­elag so furchteinf­lößend dominant auf, dass Federer ihn nicht ernsthaft gefährden konnte. Was immer der Schweizer versuchte, Nadal hatte die passende Antwort. Zum sechsten Mal gab es Federer-Nadal in Paris, zum sechsten Mal siegte Nadal.

Nur in den ersten beiden Sätzen konnte der Schweizer den besten Sandplatzs­pieler der Welt ansatzweis­e in Gefahr bringen. Aber der Widerstand wurde von Ballwechse­l zu Ballwechse­l geringer. Im dritten Satz gab Federer sein Aufschlags­piel zum 1:2 ab, weil ein Ball Nadals an die Netzkante sprang. In einem seiner seltenen Wutausbrüc­he knallte Federer den Ball über das Stadion hinaus und kassierte dafür vom Stuhlschie­dsrichter eine Verwarnung. Wenig später verließ er die Arena unter aufmuntern­den Rufen der Zuschauer – ob er noch einmal zu den French Open zurückkehr­t, dürfte fraglich sein. In den vergangene­n Jahren hatte er bereits einen Bogen um Paris gemacht.

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FOTO: REUTERS Der Jubel des Siegers: Rafael Nadal nach dem Dreisatz-Erfolg im Halbfinale der French Open.

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