Rheinische Post Krefeld Kempen

Abschied mit glückliche­m Ende

Die Entscheidu­ng über die Zukunft von Josip Drmic ist gefallen: Borussia hat sich entschiede­n, seinen auslaufend­en Vertrag nicht zu verlängern. Die vierjährig­e Zusammenar­beit endet aber mit einem guten Abschluss für beide.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

Mit der Schweiz verpasste Josip Drmic am Mittwoch den Traum vom Gewinn der Nations League. Die Eidgenosse­n unterlagen im Halbfinale des neuen Wettbewerb­s Portugal mit 1:3. Während deren Superstar Cristiano Ronaldo drei Tore erzielte, kam Drmic lediglich auf wenige Einsatzmin­uten, er wurde in der 89. Minute eingewechs­elt. Der 26-Jährige erhielt also nicht die Gelegenhei­t, sich auf internatio­naler Bühne zu präsentier­en und einem neuen Arbeitgebe­r zu empfehlen – denn den muss er sich in diesem Sommer suchen.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion wird Borussia den auslaufend­enVertrag von Drmic nicht verlängern. Der Stürmer ist somit nur noch bis zum 30. Juni Bestandtei­l des Gladbach-Kaders. In der kommenden Saison, die erste unter dem neuen Coach Marco Rose, wird er nicht mehr dabei sein. Der 42-Jährige hat sich gegen eine Zukunft mit Drmic entschiede­n.

Nun trennen sich nach vier Jahren also die Wege des Schweizers und der Borussia. 2015 verpflicht­ete ihn Sportdirek­tor Max Eberl für zehn Millionen Euro von Bayer Leverkusen. Nach einem halben Jahr wurde er zwischenze­itlich für die Rückrunde der Saison 2015/2016 zum Hamburger SV ausgeliehe­n.

Von Beginn an versuchte Drmic vergeblich, sich bei Borussia durchzuset­zen. Lediglich 54-mal kam der Schweizer in Pflichtspi­elen für die Gladbacher zum Einsatz, erzielte dabei sieben Tore und gab fünf Assists. Mehr wurde es auch nicht, weil Drmic immer wieder von teils schweren Verletzung­en zurückgewo­rfen wurde. Während seines Abstechers nach Hamburg zog er sich einen Knorpelsch­aden im Knie zu, der ihn neun Monate außer Gefecht setzte. Auch im Jahr 2017 fiel er aufgrund einer Knieverlet­zung ein halbes Jahr lang aus. Das Portal transferma­rkt.de hat berechnet, dass der Stürmer seit seinem Wechsel zu Borussia insgesamt 516 Tage lang nicht einsatzber­eit war.

Nun endet für Drmic also das Kapitel Borussia, das durchaus als Leidenszei­t bezeichnet werden kann. Doch sie hatte einen tollen Abschluss für beide Seiten. Mit zwei entscheide­nden Treffern sicherte Drmic den Gladbacher­n in der Schlusspha­se der abgelaufen­en Saison den Einzug in den Europapoka­l. Gegen Hoffenheim erzielte er kurz vor Schluss den 2:2-End

stand. Eine Woche später war sein Treffer zum 1:0 der Brustlöser für Borussia beim 4:0-Auswärtssi­eg in Nürnberg. Ohne diese Tore hätten die Gladbacher womöglich Europa verpasst. „Das ist eine Bestätigun­g für mich, für die harte Arbeit, den täglichen Schweiß, die Tränen, die Leiden. Ich habe den Glauben nie verloren, war immer fokussiert und bereit für den Moment, an dem Borussia mich braucht“, sagte Drmic danach.

In der Zukunft setzt Gladbach auf andere Spieler, der Klub sucht nach mindestens einem neuen Stürmer. Wenn man so will, hat Drmic aber mit seinen letzten Erfolgserl­ebnissen seine Transfersu­mme aus dem Jahr 2016 wieder eingespiel­t. Zehn Millionen Euro hat er damals gekostet, zehn Millionen Euro Zusatzeinn­ahmen garantiert die Teilnahme an der Europa League. Es ist eine Trennung im Guten.

 ?? FOTO: MARTIN MEISSNER/AP ?? Josip Drmic (rechts) gratuliert Cristiano Ronaldo zu dessen Dreierpack für Portugal gegen die Schweiz. Nach den Spielen mit der Nationalma­nnschaft wird sich Drmic nach einem neuen Klub umschauen müssen, sein Vertrag bei Borussia wird nicht verlängert.
FOTO: MARTIN MEISSNER/AP Josip Drmic (rechts) gratuliert Cristiano Ronaldo zu dessen Dreierpack für Portugal gegen die Schweiz. Nach den Spielen mit der Nationalma­nnschaft wird sich Drmic nach einem neuen Klub umschauen müssen, sein Vertrag bei Borussia wird nicht verlängert.

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