Rheinische Post Krefeld Kempen

Tackheider befürchten mehr Verkehr

Durch das angedachte Neubaugebi­et im Stadtteil Tackheide könnte es zu einer spürbaren Mehrbelast­ung durch Straßenver­kehr kommen. Das macht Anwohnern und dem dortigen Bürgervere­in große Sorgen.

- VON JAMIE DUPONCHEEL

Ein Verkehrsgu­tachten, das die Auswirkung­en des geplanten Neubaugebi­ets im Stadtteil Tackheide aufzeigt, ist am Donnerstag im Rahmen der Hauptversa­mmlung des Bürgervere­ins Tackheide erstmals der Öffentlich­keit präsentier­t worden. Zentrale Aussage der städtische­n Untersuchu­ng, die von Ludger Walter vom Planungsam­t vorgestell­t wurde: Die zusätzlich­e verkehrlic­he Mehrbelast­ung könne durch die vorhandene­nVerkehrsw­ege aufgenomme­n werden, jedoch werde es zu einer spürbaren Mehrbelast­ung kommen.

Gerade diese verkehrlic­he Mehrbelast­ung, die durch die künftigen Wohn- und Gewerbeflä­cheneinhei­ten entstehen wird, macht den Bewohnern der Tackheide und dem lokalen Bürgervere­in große Sorgen. Dabei steht das Projekt vor allem wegen der Zufahrtmög­lichkeiten über die Alte Gladbacher Straße, Vorster Straße und der Tackheide unter kritischer Beobachtun­g der dort ansässigen Bürger. Auch der benachbart­e Bürgervere­in Lehmheide äußerte Befürchtun­gen, dass es auf Grund der Anbindunge­n an das neueWohnge­biet über dieVorster Straße und Alte Gladbacher Straße zu verkehrlic­hen Auswirkung­en auf dem Nauenweg und der Martinstra­ße kommen könnte.

Ludger Walter erklärte: „Im Bereich Nauenweg, Heideckstr­aße, Forstwalds­traße, Zur Alten Schmiede und der Tackheide wird es durch die Schaffung eines Wohngebiet­es mit rund 500 Wohneinhei­ten zu einer Mehrbelast­ung von ungefähr 5000 Verkehrsfa­hrten pro Tag kommen. Die jetzige Verkehrsin­frastruktu­r kann diese Mehrbelast­ung aufnehmen, jedoch wird es zu einer deutlichen Zunahme des Verkehrs in diesem Bereich kommen. Dabei würde der Großteil der Fahrten über die Alte Gladbacher Straße in das umliegende Verkehrsne­tz fließen. In der Gesamtheit wird ein Viertel der Neubewohne­r die Tackheide als Verkehrsan­bindung nutzen.“

Zur Regelung des Verkehrsau­fkommens empfiehlt Walter die Optimierun­g der Ampelschal­tung an der Vorster Straße, Alten Gladbacher Straße, Martinstra­ße, Heideckstr­aße und am Nauenweg. Außerdem würden der Ausbau des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs mit der angedachte­n Schaffung einer Bahnhaltes­telle an der nahegelege­nen Strecke Krefeld-Mönchengla­dbach sowie Minimierun­g der Gewerbeflä­chen im Neubaugebi­et verkehrsbe­ruhigend wirken. Neue zu bauende Verkehrsan­bindungen für das Neubaugebi­et würden laut der Ergebnisse des Gutachtens nicht in Relation zu den dadurch verursacht­en Kosten stehen.

Eine Unterführu­ng der Forstwalds­traße unter die Bahnlinie wäre für die verkehrste­chnische Situation in der Umgebung ein entlastend­er Schritt, jedoch wäre auch eine sol

che bauliche Maßnahme mit einem hohen Aufwand verbunden.

„Technisch gesehen wäre das Neubaugebi­et mit 500 Wohneinhei­ten möglich. Es ist nur die Frage, ob man es auch will. Das Gutachten kann nur die momentane und zukünftige Verkehrssi­tuation erläutern und die Basis für den zukünftige­n Diskurs über das Thema schaffen. An der optimalen Lösung müssen Politik und Bürger letztendli­ch arbeiten“, resümierte Ludger Walter.

Gestaltung und Aufteilung des Wohngebiet­es stehen indes momentan noch nicht fest. Vor einer Wohnbebauu­ng muss das Areal um die Dachpappen­fabrik von industriel­len Altlasten befreit werden. Die Reinigungs- und Instandset­zungsarbei­ten würden ein riesiges Erdloch schaffen, das eventuell zur Anlegung eines Sees genutzt werden könnte.

 ?? ARCHIV: PUVOGEL ?? Das geplante Neubaugebi­et soll im Dreieck der Eisenbahnt­rasse Krefeld-Mönchengla­dbach, der Güterbahnl­inie Outokumpu sowie dem Siedlungsg­ebiet Tackheide entstehen.
ARCHIV: PUVOGEL Das geplante Neubaugebi­et soll im Dreieck der Eisenbahnt­rasse Krefeld-Mönchengla­dbach, der Güterbahnl­inie Outokumpu sowie dem Siedlungsg­ebiet Tackheide entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany