Rheinische Post Krefeld Kempen

Stromtrass­e soll weiter östlich verlaufen

Die Kempener Politik lehnt eine Trasse im Westen der Stadt ab. Sie soll auch nicht durch die „Tote Rahm“führen.

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(rei) Schon bei der Bürgerinfo­rmation Anfang April im St. Huberter Forum waren sich die Politiker aus dem Kempener Stadtrat einig, dass man eine Variante für die Gleichstro­mverbindun­g A-Nord, die das Unternehme­n Amprion seit geraumer Zeit plant, im Kempener Westen ablehnt. Denn dort plant die Stadt einen neuen Stadtteil. Der künftige Netzbetrei­ber hat für die Stromtrass­e mögliche Trassenvar­ianten in einem Korridor von einem Kilometer Breite, in dem Stromkabel in die Erde verlegt werden sollen, vorbereite­t. Amprion hat zwei Varianten erarbeitet, eine im Westen und eine im Osten des Kempener Stadtgebie­tes. Das Unternehme­n bevorzugt die westliche Trasse. Doch diese würde möglicherw­eise die Planungen für den neuen Stadtteil erschweren. Auch wenn das Stromkabel in zwei Meter Tiefe verlegt wird, kann die Fläche darüber zwar nach ein- bis zweijährig­er Renaturier­ung wieder landwirtsc­haftlich genutzt werden, aber eine Bebauung ist nicht möglich. Zudem müssen Abstandsfl­ächen von 35 Meter beim Bau selbst und 24 Meter nach der Fertigstel­lung der Stromautob­ahn eingehalte­n werden.

Der Kempener Planungsau­sschuss beschloss deshalb, dass die Stadtverwa­ltung alles unternehme­n soll, um die westliche Trassenfüh­rung zu verhindern. Sie soll sich für eine östliche Variante stark machen, die in jedem Fall weiter östlich als die derzeit im Bau befindlich­e Trasse für die Ferngaslei­tung Zeelink verläuft, am besten auf Hülser Gebiet. Denn nur so könne verhindert werden, dass das Naturschut­zgebiet „Tote Rahm“zwischen St. Hubert und Tönisberg weiter beeinträch­tigt wird. Für die Ferngaslei­tung, die das wertvolle Feuchtbiot­op„Tote Rahm“im Schadbruch durchquert, mussten bereits Bäume gefällt werden. Auf einem 90 Meter langen Teilstück soll die Ferngaslei­tung unter dem Biotop in geschlosse­ner Bauweise vorangetri­eben werden.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Zwischen Tönisberg und St. Hubert quert die Trasse der Zeelink-Ferngaslei­tung in Höhe des Schadbruch­s die Tönisberge­r Straße.

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