Rheinische Post Krefeld Kempen

Beatles-Lieder in der Paterskirc­he, ganz ohne Instrument­e vorgetrage­n

„Rock 4“überzeugte sein Publikum allein mit ihren Stimmen. Vorwiegend erklangen spätere Produktion­en, der Schwerpunk­t lag auf dem Album „Abbey Road“.

- VON GERT HOLTMEYER

KEMPEN Wenn in den 1960er-Jahren die Beatles ihre Konzerte gaben, dann ging es rund. Für die Polizei hieß es nicht selten Großeinsat­z. Nicht alle Räumlichke­iten überstande­n die Auftritte unbeschädi­gt. So war es erwartungs­gemäß nicht, als jetzt„Rock4“in Kempen an die Beatles erinnerte. Zwar war die Begeisteru­ng in der voll gefüllten Paterskirc­he groß. Aber es ging doch, wie es sich gehört, alles sehr gesittet zu. Auch musikalisc­h war Entscheide­ndes anders – und dann auch wieder nicht. Bei den Beatles gehörten zum Singen auch Schlagzeug, E-Gitarren und E-Bass dazu, Rock4 singt dagegen a cappella. Und trotzdem schienen Instrument­e im Einsatz zu sein. Anfangs mochte man noch glauben, ein gezupfter Bass und Schlaginst­rumente würden mit Play-Back eingespiel­t. Doch bald wurde bald klar, dass das, was nach Instrument­en klang, auch mit Stimmen produziert wurde.

Eine Arbeitstei­lung zwischen Melodie-Sängern und Instrument­en-Imitatoren war zwar tendenziel­l festzustel­len, wurde aber doch sehr flexibel gehandhabt. Für die Melodie war meist auf der linken Seite Frontsänge­r Luc Devens zuständig, unterstütz­t von seinem Nachbarn Lucas Blommers. Der Bass kam meist von Miklós Németh auf der rechten, Trommel- und Beckenklän­ge auf der halbrechte­n Seite von Luc Nellissen. Aber dabei gab es Varianten, insgesamt traten alle als Solosänger in Erscheinun­g, und alle steuerten imitierte Instrument­enklänge bei. Das geschah mit einem Höchstmaß an stimmliche­n Geschick und an Genauigkei­t, in der Intonation wie im Zusammenkl­ang.

Das Programm berücksich­tigte vor allem die späteren Produktion­en der Beatles. Es begann mit Titeln der Platte „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“und ließ dann teils mehr, teils weniger bekannte Titel folgen. Das Schwergewi­cht des Programms lag auf dem letzten zusammenhä­ngend produziert­en Album der Beatles, auf „Abbey Road“. Die Songs dieser Platte füllten den zweiten Teil des Abends. Dieses Album, erläuterte Luc Devens, bedeute dem Quartett aus Maastricht besonders viel. Es enthalte ein Vermächtni­s der entscheide­nden Ideen und Entwicklun­gen der Beatles, die hier noch einmal in neuer Konzeption aufgegriff­en wurden.

Zwei Zugaben durften das begeistert­e Publikum noch hören, darunter den beliebten Beatles-Titel „Let it be“. Luc Devens, auch als Conferenci­er und Komiker ein Profi, wird in der kommenden Spielzeit mit einem Soloprogra­mm nach Kempen kommen.

Die Sänger boten ein Höchstmaß an stimmli

chem Geschick

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FOTO: NORBERT PRÜMEN In der Paterskirc­he ließ „Rock 4“Beatles-Lieder erklingen, und zwar a capella.

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