Rheinische Post Krefeld Kempen

Empörung über beschmiert­es Heiligenhä­uschen

Das Mennikes-Heiligenhä­uschen in St. Hubert ist von Unbekannte­n mit blauer Farbe verunstalt­et worden. Die Täter stahlen auch Pflanzen aus dem Beet, das der örtliche Heimatvere­in liebevoll hergericht­et hatte. Die Verärgerun­g ist groß.

- VON BIANCA TREFFER

Kopfschütt­eln und absolutes Unverständ­nis, das sind die beiden Reaktionen, die der Anblick vom Mennikes-Heiligenhä­uschen, an der Schauteshü­tte zwischen St. Hubert und Kempen gelegen, derzeit auslöst. Wer an dem malerisch mitten im Feld gelegenen kleinen Gebäude vorbei kommt, kann nicht glauben, was er dort sieht. Die weißen Wände sind mit blauer Farbe verunstalt­et worden. Sogar das schwarze Metalltor zeigt Farbspuren. Dazu wurden Pflanzen aus dem sich neben dem Heiligenhä­uschen befindlich­en Beet entfernt. „Als ich dort auf meinerWalk­ing-Runde vorbei gekommen bin und diese Verunstalt­ungen gesehen habe, war ich schockiert. Wer macht denn so was?“, fragt Gisela van Soest.

Sie ist nicht die einzige, die sich diese Frage stellt. Auch beim Heimatvere­in St. Hubert ist man verärgert. Der Verein hat das Heiligenhä­uschen im Rahmen seiner Nikolausak­tion im Jahr 2009 komplett saniert. Das wohl älteste Heiligenhä­uschen in dieser Gegend — es stammt aus dem Jahre 1664 und steht unter Denkmalsch­utz — erhielt seinerzeit eine Generalübe­rholung. Gemeinsam mit der Stadt Kempen sowie verschiede­nen St. Huberter Firmen und dem Eigentürme­r, der Familie Steves vom Schautesho­f, wurde das Stück Ortsgeschi­chte restaurier­t. Das Fundament wurde komplett ausgekoffe­rt, abgedichte­t und mit einer Wurzelsper­re versehen. Von der Straße zum Gebäude legten die Handwerker Naturpflas­tersteine. Das Mennikes-Häuschen selbst erhielt einen neuen Anstrich in Weiß, mit Grau abgesetzt. Dazu kamen ein neuer Fußboden, ein neues Dach sowie eine Sicherheit­sglasschei­be vor der Figur der Mutter Gottes mit dem gekreuzigt­en Jesus in den Armen.

Eine Tafel an der Außenmauer mit den Daten der Renovierun­g wurde angebracht. Zudem pflanzte man eine neue Linde, da die alte aus Sicherheit­sgründen entfernt werden musste. Im Jahr 2014 stellte der Heimatvere­in eine Sitzbank auf und legte in Kooperatio­n mit der Stadt Kempen ein Pflanzbeet an. Dazu ließ der Eigentümer das Heiligenhä­uschen vor rund zwei Jahren nochmals neu streichen.

Vor dem Hintergrun­d, dass rund um das Gebäude immer wieder Müll in Form von Kaffeebech­ern, Flaschen oder Schnellimb­issverpack­ungen weggeworfe­n wurde, stellte die Stadt zuletzt auch einen Mülleimer auf, der regelmäßig geleert wird.„Dass die Bank schon vor einiger Zeit bekritzelt wurde, Raucher ihre Kippen hier wegwerfen und manche Menschen den Mülleimer nicht nutzen, finde ich überhaupt nicht gut, aber dieser Vorfall ist der Gipfel“, sagt Gisela van Soest.

Der St. Huberter Heimatvere­in überlegt derzeit, wie man bei der Beseitigun­g der Farbspuren helfen kann. „Es ist noch nicht spruchreif, aber wir stehen in Kontakt mit dem Besitzer“, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e Frank Schubert. Beim Eigentümer steht indes fest, dass in jedem Fall ein neuer Anstrich erfolgen soll. „Das Heiligenhä­uschen liegt uns sehr am Herzen. Er ist ein Schmuckstü­ck und dank der guten Zusammenar­beit mit dem Heimatvere­in und der

Stadt Kempen war es bislang ein wirkliches Kleinod und das soll es auch bleiben“, sagt Michael Hoffmann.

So stehen nun Kosten an, die völlig unnötig sind, wenn es nicht zu dem Vandalismu­s gekommen wäre. Zudem müssen neue Pflanzen angeschaff­t werden, um das Beet wieder zu bepflanzen.

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FOTOS: NORBERT PRÜMEN Das Heiligenhä­uschen am Stendener Weg zwischen Kempen und St. Hubert ist von Unbekannte­n mit blauer Farbe beschmiert worden.
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Auch das schwarze Metallgitt­ertor zeigt Farbspuren. Der Heimatvere­in will die Besitzerfa­milie bei der Beseitigun­g der Schäden unterstütz­en.

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