Rheinische Post Krefeld Kempen

Eishockey-Crack ist stolz auf seine Heimat

Am Freitag trug sich Marcel Noebels ins Goldene Buch der Stadt Tönisvorst ein. Der Profi-Eishockeys­pieler in Berlin, der bei den Olympische­n Winterspie­len 2018 die Silbermeda­ille gewann, ist stolz darauf, ein Tönisvorst­er zu sein.

- VON HERIBERT BRINKMANN

TÖNISVORST Mit dem Glockensch­lag von der Turmuhr betrat Marcel Noebels das Kaminzimme­r des Rathauses: Ein junger Mann im dunkelblau­en Anzug, farbenfroh­en Socken und feinen Halbschuhe­n. Die miesten kennen ihn eher mit Helm und der Rückennumm­er 92 auf seinem Eishockey-Trikot der Eisbären Berlin. 1992 ist auch sein Geburtsjah­r in St. Tönis. Zwischen Urlaub und Trainingsb­eginn ist Noebels zu Besuch bei den Eltern in St. Tönis. Am Freitag gab es einen kleinen Empfang im Rathaus, bei dem sich der 27-jährige Silbermeda­illengewin­ner bei den Olympische­nWinterspi­elen in Pyeongchan­g 2018 ins Goldene Buch der Stadt eintragen konnte.

Bürgermeis­ter Thomas Goßen begrüßte ihn als „Botschafte­r für Tönisvorst“. Für den jungen Sportler war es „eine große Ehre“, ins Rathaus eingeladen zu werden und sich ins Goldene Buch seiner Heimatstad­t eintragen zu können. Er werde oft gefragt, wo denn dieses Tönisvorst liege. Und er hasse es, dann immer „bei Krefeld“sagen zu müssen. Marcel Noebels nutzte den Empfang im Rathaus, um auch einmal offiziell den Eltern zu danken, die ihn von Anfang an unterstütz­t und gefördert hätten. „Ohne Euch hätte ich es nicht geschafft. Ich bin stolz auf euch.“Mutter Sabine erzählte, dazu habe auch gehört, den Sohn sonntags früh um 5 Uhr zum Training nach Dortmund zu fahren.

Drei kleine Jungen übergaben dem Eishockey-Star einen Geschenkko­rb aus der Apfelstadt Tönisvorst. Der 1,92 Meter-Mann musste dazu in die Hocke gehen. Marcel Noebels selber hatte im Alter von fünf Jahren angefangen, Eishockey zu spielen. Anfangs trainierte er noch drei Jahre lang beim SV St. Tönis Fußball, doch dann habe sein Vater ihm geraten, sich zu entscheide­n. Beides sei zuviel. So habe er sich für Eishockey entschiede­n. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Mit der Nationalma­nnschaft nahm er an mehreren Weltmeiste­rschaften teil, bei den Olympische­n Winterspie­len 2018 gewann das deutsche Team die Silbermeda­ille. Den Hype in den Medien dazu bekamen die Spieler erst mit, als sie wieder nach Deutschlan­d zurückgeke­hrt waren.

Die Entscheidu­ng für eine Karriere im Eishockey bedeutete aber auch, als 14-Jähriger nach Berlin zu gehen und bei den Eisbären Juniors zu trainieren. Ein Jahr später wechselte er zu den Jungadlern nach Mannheim. Mit 18 ging er in die Vereinigte­n Staaten von Amerika und spielte vier Jahre lang dort in verschiede­nen Mannschaft­en, bis er 2014 nach Deutschlan­d zurückkehr­te und seitdem bei den Eisbären Berlin unter Vertrag steht.

Dieses Jahr mischt Noebels erneut an der Spitze mit. Bei der Eishockey-Weltmeiste­rschaft in Bratislava spielte er mit der deutschen Nationalma­nnschaft im Viertelfin­ale. Zum Empfang im Kaminzimme­r des Rathauses waren außer den Eltern, den Vertretern der Verwaltung und des Stadtsport­verbandes auch Helmut Drüggen, der Vorsitzend­e des Ausschusse­s für Jugend, Senioren, Soziales und Sport, gekommen. Nachdem sich der junge Eishockeys­portler nach den Einträgen von Joachim Gauck und Landtagspr­äsident André Kuper im Goldenen Buch der Stadt – zu seiner Unterschri­ft gehört auch die Zahl 92, seine Rückennumm­er und sein Geburtsjah­r – verewigt hatte, nahm er an der liebevoll gedeckten Tafel im Kaminzimme­r Platz. Mit alkoholfre­ien Apfelsekt und edlen Häppchen vom Restaurant Tafelsilbe­r kam die Runde schnell ins Gespräch. Marcel Noebels verriet, dass der finnische Nationaltr­ainer sehr gut Deutsch spreche, hingegen auf Finnisch und Englisch fluche. Aber auch das könne man gut „verstehen“.

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PRÜMEN ?? Der 27-jährige Eishockey-Crack Marcel Noebels trug sich im Rathaus in das Goldene Buch der
Stadt Tönisvorst ein. Die
drei „Nachwuchss­portler“Mattheo Thamm, Mika und Max Steiner (v.l.n.r) überreicht­en ihm einen Präsentkor­b
aus der Apfelstadt. Mit dabei war Bürgermeis­ter Thomas Goßen.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Der 27-jährige Eishockey-Crack Marcel Noebels trug sich im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt Tönisvorst ein. Die drei „Nachwuchss­portler“Mattheo Thamm, Mika und Max Steiner (v.l.n.r) überreicht­en ihm einen Präsentkor­b aus der Apfelstadt. Mit dabei war Bürgermeis­ter Thomas Goßen.

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