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Streit um Regenbogenflagge in US-Botschaften
WASHINGTON (dpa/hebu) Das US-Außenministerium hat laut Berichten von US-Medien seinen Auslandsvertretungen verboten, die Regenbogenflagge zum Gay-PrideMonth an den Fahnenstangen der Botschaften zu hissen. Der Gay-Pride-Month ist der Gedenkmonat der Schwulenbewegung, in dem an die Durchsetzung ihrer Rechte erinnert wird. Zahlreiche Diplomaten umgehen laut US-Medienberichten vom Wochenende aber das Verbot, indem sie das Symbol der LGBT-Gemeinde anderswo auf dem Botschaftsgelände zeigen. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender.
Laut den Berichten zeigten US-Botschaften etwa in Südkorea, Indien und Österreich im Juni die umstrittene Flagge in verschiedenen Formen. „Das ist ein Aufstand der ersten Kategorie“, zitierte die „Washington Post“einen Diplomaten, der anonym bleiben wollte. Das US-Außenministerium und das Weiße Haus, der Amtssitz des Präsidenten Donald Trump, wollten sich nicht zu dem Flaggenverbot äußern.
DasVerbot gilt auch für Berlin, wo die USA mit Richard Grenell einen Botschafter haben, der offen homosexuell ist und sich für die Entkriminalisierung der Homosexualität weltweit einsetzt.Wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf eine Quelle im US-Außenministerium berichtete, soll Grenell verärgert auf das Verbot reagiert haben. Angeblich wolle er die Flagge nun an allen anderen möglichen Stellen zeigen.