Rheinische Post Krefeld Kempen

Proteste gegen Auslieferu­ngen in Hongkong

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(dpa) Die größte Demonstrat­ion in Hongkong seit drei Jahrzehnte­n ist mit Ausschreit­ungen zu Ende gegangen. Nach dem friedliche­n Massenprot­est am Sonntag von schätzungs­weise einer Million Menschen gegen Auslieferu­ngen an China versuchten in der Nacht zum Montag einige Hundert Radikale, den Legislativ­rat und Regierungs­sitz zu stürmen. Die Polizei setzte Schlagstöc­ke und Pfefferspr­ay ein, als Absperrgit­ter eingerisse­n wurden. Es gab mindestens vier Verletzte – drei Polizisten und ein Journalist. Demonstran­ten trugen Schilder mit „Keine Auslieferu­ng nach China“oder„Nach China ausgeliefe­rt, für immer verschwund­en“. Das geplante Auslieferu­ngsgesetz würde Hongkongs Behörden erlauben, auf Ersuchen chinesisch­er Stellen verdächtig­te Personen an die Volksrepub­lik auszuliefe­rn. Kritiker argumentie­ren, dass Chinas Justizsyst­em nicht unabhängig sei, nicht internatio­nalen Standards entspreche und politisch Andersdenk­ende verfolge. Auch Folter drohe.

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