Rheinische Post Krefeld Kempen

Deutsche Siege des Willens

Im Rahmen der FHI Hockey Pro League gewann die Herren-Nationalma­nnschaft auf der Anlage des Crefelder HTC gegen Neuseeland erst nach Penaltysch­ießen. Auch die Damen taten sich bei ihrem Erfolg schwerer als erwartet.

- VON SVEN SCHALLJO

Als die deutschen Herren auf der CHTC-Anlage auf der Hüttenalle gegen Außenseite­r Neuseeland im Penaltysch­ießen um den Zusatzpunk­t den zweiten Versuch vergaben, während Neuseeland bis dahin fehlerfrei war, da hätte wohl niemand auf der Gerd-Wellen Sportanlag­e noch viel auf einen deutschen Sieg gesetzt. Der Gast hatte zwei Versuche, die Partie für sich zu entscheide­n. Doch erst hielt DHB-Keeper Victor Aly gegen Shea McAleese, dann zockte Honamas-Kapitän Mats Grambusch den gegnerisch­en Torwart schulmäßig aus, stand allein vor dem leeren Tor und wollte einschiebe­n, als die Schiedsric­hter abpfiffen und auf Foul gegen Grambusch entschiede­n und ihm einen Siebenmete­r zuschriebe­n. „Was ich in diesem Moment gedacht habe, möchte ich nicht sagen“, erzählte der spätere Matchwinne­r nach dem Spiel grinsend.

Den Strafschus­s allerdings verwandelt­e Timm Herzbruch sicher und gab so seinem Team die Chance. Als dann Jacob Smith für die Gäste ebenfalls vergab, ging es auch beim Penaltysch­ießen in die Verlängeru­ng. Aly wehrte stark gegen Hugo Inglis ab und es war erneut an Mats Grambusch, den Sieg klar zu machen. Der Kapitän spielte den Torwart erneut stark aus und verwandelt­e sicher zum umjubelten 4:3.

Die 742 Zuschauer, darunter auch Krefelds Bundestags­abgeordnet­er Otto Fricke (FDP), waren zufrieden, die Spieler weniger. „Wir wollten nach regulärer Spielzeit gewinnen. Wir haben erneut den Start verschlafe­n“, sagte der in Krefeld aufgewachs­ene Torschütze zum zwischenze­itlichen 2:2, Timur Oruz. Auch sein Kapitän stimmte ihm zu. „Ich bin nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Jetzt müssen wir gegen Spanien und Belgien den Punkt zurückhole­n und gewinnen“, sagte der DHB-Spielführe­r. Vorangegan­genen war ein Spiel, in dem die klar feldüberle­genen deutschen Herren zu viele Fehler machten und Gegentore im Konter zuließen. Beim 2:3 sah überdies Aly ganz schlecht aus, als er einen Schuss vom Kreis bei ganz freier Sicht durch die Beine passieren ließ. Immerhin zeigte das Team Qualität und Moral und machte in der Folge viel Druck und den Ausgleich.

Ähnlich war es auch zuvor bei den Damen. Auch sie spielten gegen Frauen: Deutschlan­d-Neuseeland 2:1 (0:1) 0:1 (8.) Kirsten Pearce

1:1 (48.) Pia Maertens

2:1 (52.) Cecile Pieper

Männer: Deutschlan­d-Neuseeland 4:3 (1:2) 0:1 (3.) Stephen Jenness

0:2 (16.) Nic Woods

1:2 (19.) Timm Herzbruch

2:2 (31.) Timur Oruz

2:3 (40.) Sam Lane

3:3 (58.) Tom Grambusch (SE)

4:3 (60.) Mats Grambusch GWPS Neuseeland, auch sie lagen zurück, auch sie dominierte­n das Spiel und ließen in der gesamten Partie nicht eine Strafecke zu. Doch am Ende dauerte es bis in die Schlusspha­se, als erst Pia Mertens einen Pass von Elisa Gräve ins Tor stach und dann Cecile Pieper nach schöner 90-Grad-Ablage direkt abzog und den Ball, leicht abgefälsch­t, hoch in die Maschen setzte.

Damit rehabiliti­erten sich die Danas vor 567 Zuschauern für die Niederlage gegen Argentinie­n vor drei Wochen. Seinerzeit hatte das Team bis wenige Minuten vor dem Spielende 1:0 geführt, ehe der Favorit zweimal traf und, überdies beim Siegtor durchaus strittig, den Sieg gefeiert hatte.

Für die Herren stand nun am Montagaben­d das nächste Spiel gegen Spanien an (bei Redaktions­schluss nicht beendet). „Da wollen und müssen wir gewinnen“, sagte Grambusch nach der Partie. Noch schwerer wird es dann am Mittwoch, wenn um 21 UhrWeltmei­ster Belgien zu Gast an der Hüttenalle­e ist. Zuvor (18:30 Uhr) treffen auch die Danas auf das Nachbarlan­d. Sie können Platz vier festigen, während die Honamas, die deutschen Herren, gegen den Zweiten siegen müssen, um an den punktgleic­hen Argentinie­rn dran zu bleiben.

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FOTO: SAMLA Hochbetrie­b für dem Neuseeländ­er Tor beim Auftritt der deutschen Herren in Krefeld.

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