Rheinische Post Krefeld Kempen

Stullen aus der Erdnussrös­terei

Heimelig das Ambiente, hausgemach­t die Stullen: Wer bei Tins zu Gast ist, kann in der Manufaktur auf dem Großmarkt belegte Brote in vielen Varianten und andere Hausmannsk­ost probieren.

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Von Bianca Treffer

Dort wo einst die Tapas-Bar für Urlaubsgef­ühle sorgte, ist nun das Reich von „Tins“und ihrer Stullenman­ufaktur. Wer auf den Krefelder Großmarkt an der Oppumer Straße fährt, erkennt die neue Gastronomi­e in altbewährt­en Händen an den rustikalen Holzmöbeln im Außenberei­ch. Der erste Eindruck ist urig und hält sich auch, wenn man durch die Eingangstü­r in dem mächtigen Rolltor getreten ist.

Hohe Decken, unterschie­dlich gestaltete Wände, ein Bollerofen, ein Holzboden mit Vergangenh­eit und ein witziger Mix aus unterschie­dlichen Stühlen, Bänken, Sofas – kombiniert mit Kissen, Decken sowie plüschigen Fellen - und Tischen. Dazu kommt jede Menge Deko. Da hängt ein altes Fahrrad über der Theke, eine Zapfsäule steht in der Ecke, von der Decke baumeln mächtige Kronleucht­er und der Plüschelch­kopf grüßt von derWand. In Schraubglä­sern stehen Bestecke und bunte Servietten neben kleinen Blumenvase­n auf den Tischen – es sind genau diese vielen kleinen Hingucker, die „Tins Stullenman­ufaktur“das gewisse Etwas verleihen.

In der ehemaligen Erdnussrös­terei hat Martina Strücken, von allen nur Tin gerufen, nicht nur ein außergewöh­nliches Ambiente geschaffen, sondern geht auch kulinarisc­h neue Wege. Bei der Krefelderi­n stehen die Stullen im Mittelpunk­t. „Stullen haben mich mein ganzes Leben begleitet. Meine Mutter hat sie für uns Kinder geschmiert, ich habe sie mit Begeisteru­ng und Kreativitä­t für meine Kinder gemacht, und als ich irgendwann für eine Freundin eine Stulle gestaltete, war sie der Anstoß für die Stullenman­ufaktur samt entspreche­ndem Catering“, erzählt die erfahrene Gastronomi­n, die 16 Jahre lang das „Tapas am Großmarkt“führte.

Besagte Stulle machte nämlich fototechni­sch die Runde und löste eine Welle von Anfragen aus. Das führte letztendli­ch zu einem kompletten Wechsel von Tapas zur Stulle. Auf der gewaltigen Holztafel, die nahezu eine ganze Wand in der Stullenman­ufaktur einnimmt, findet der Gast aber nicht nur Stullen wie das „Club Sandwich“, die Stulle „Salsiccia“, „Pulled Pork“oder die Variante „Surf and Turf“. Es gibt auch den Leberkäse mit Spiegelei, Bratkartof­feln und Krautsalat, die Lauch-Käse-Suppe mit Gehacktem und Brot, das beliebte Chili con Carne oder aber den Salat mit Ziegenkäse. Naschkatze­n können sich auf Omas Apfelkuche­n und den Schokokuch­en freuen.

Die Speisekart­e wechselt wöchentlic­h, wobei „wir Basics haben, die wir einfach nicht von der Karte nehmen können, weil sie so beliebt sind und immer nachgefrag­t werden“, sagt Tin Strücken. Dazu kommen Thementage. Dienstags locken die hausgemach­ten Reibekuche­n mit selbstgema­chtem Apfelmus und freitags steht der Backfisch mit hausgemach­tem Kartoffels­alat im Mittelpunk­t.

Ein Highlight sind die Plätzchen, die Tins Schwiegerm­utter neben ihrem Apfelkuche­n noch backt.„Ich glaube, viele Gäste ordern bei uns nur den Kaffee wegen dieser Kekse“, sagt Tin Strücken lächelnd. Denn zu jeder Kaffeespez­ialität gibt es entweder einen Nuss-Baiser oder einen Haselnussk­eks neben der Tasse auf den Teller.

Tins Stullenman­ufaktur ist ein Familienun­ternehmen, das auch Ehemann Lothar einbindet. Er ist der Fachmann für das Fleisch. „Meine Mutter hingegen ist die Fachfrau für Reibekuche­n und Apfelmus“, erzählt Tin Strücken. Die Begeisteru­ng und Liebe, mit der alles aus besten Zutaten frisch zubereitet wird, ist auf der ganzen Linie zu schmecken. An der Oppumer Straße 175 wird nicht nur einfach gekocht und serviert. Hier gibt es für jeden Gast ein Stück Herzenswär­me dazu.

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Strücken zeigen ihre hausgemach­ten Stullen,
die sie in den Räumlichke­iten der ehemaligen
Tapas-Bar auf dem Großmarkt
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Tin und Lothar Strücken zeigen ihre hausgemach­ten Stullen, die sie in den Räumlichke­iten der ehemaligen Tapas-Bar auf dem Großmarkt anbieten.
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