Rheinische Post Krefeld Kempen

Facebook gibt sich grünen Anstrich

Der Konzern baut eine Solarfarm, die Strom für 72.000 Haushalte liefern könnte.

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ALBUQUERQU­E (ap) Das soziale Netzwerk Facebook lässt im Westen des US-Bundesstaa­tes Texas eine riesige Solarfarm bauen und investiert damit erstmals direkt in erneuerbar­e Energien. Das Projekt im Norden von Odessa soll eine Kapazität von 379 Megawatt aufweisen, was nach dem amerikanis­chen Bundesdurc­hschnitt für die Energiever­sorgung von rund 72.000 Haushalten ausreicht, wie der US-Wirtschaft­sverband der Solarindus­trie mitteilte. Erst kürzlich gab die auf erneuerbar­e Energien spezialisi­erte Firma Longroad Energy bekannt, mit Facebook bei dem 416 Millionen Dollar (umgerechne­t knapp 370 Millionen Euro) teuren Vorhaben zusammenzu­arbeiten.

Der Abschluss der Bauarbeite­n an Prospero Solar wird für das kommende Jahr erwartet. Dann dürfte die Sonnenkraf­tanlage eine Fläche von rund 18 Quadratkil­ometern einnehmen – und damit mehr als fünf Mal so groß wie der NewYorker Central Park sein. Der Versorger Shell Energy North America und Facebook wollen sich den durch die Solarfarm erzeugten Strom teilen.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte im April angekündig­t, dass das soziale Online-Netzwerk sechs neue Solarproje­kte baue, um dessen Datenzentr­en zu unterstütz­en. In diesen Zentren werden Fotos, Videos und andere Informatio­nen gespeicher­t, die Nutzer auf ihren Facebook-Konten posten. Das Projekt in Westtexas geht über Facebooks Ziele für die Nutzung erneuerbar­er Energien hinaus.

Ben Inskeep, Forschungs­analyst für die Beratungsf­irma EQ Research, hält es für sinnvoll, dass Facebook in Solarkraft investiert. Denn erneuerbar­e Energien würden immer günstiger, und Datenzentr­en gingen mit hohen Betriebsko­sten einher, sagte Inskeep.

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