Rheinische Post Krefeld Kempen
Weltmeister Belgien gastiert in Krefeld
Im Rahmen der Hockey Pro-League empfangen die deutschen Frauen- und Herren-Nationalteams am Mittwoch ab 18.30 Uhr die Gäste aus dem Nachbarland, deren Männer 2018 den WM-Titel holten und erneut als Favorit gelten.
Die deutschen Hockeynationalmannschaften der Damen und Herren sind weiterhin auf einem gutem Weg, sich in der Premieren-Saison der FiH Pro-League für die Endrunde der besten vier Mannschaften in Amsterdam zu qualifizieren. Während die auf Platz vier liegenden Damen am Pfingstmontag frei hatten, legten am Pfingstmontag die Honamas, wie deren männliche Kollegen genannt werden, mit einem 3:1-Sieg auf der Hockeyanlage des Crefelder HTC nach und eroberten damit gleichzeitig ebenfalls den vierten Platz.
Im Gegensatz zu den bisherigen Spielen verschlief Deutschland diesmal nicht den Beginn und bestimmte von Anfang an das Spielgeschehen. Als der Spanier Josep Romeu wegen Meckerns mit Grün draußen saß, ging Florian Fuchs über die linke Grundlinie und fand das Brett von Constantin Staib, der auf Höhe des Pfostens ins lange Eck zum 1:0 (11.) einblockte. In der 14. Minute holten die Gäste die erste Ecke, die Josep Romeu mit einem sehr platzierten Schlenzer halbhoch links zum 1:1 nutzte. Als die Uhr schon zur ersten Viertelpause herunterlief, verwandelte der Krefelder Niklas Wellen einen Abpraller zum 2:1 (15.) In der Folgezeit waren die Deutschen weiterhin spielbestimmend, zeigten aber im Kreis immer wieder Schwächen in der Torverwertung. Als dann Spanien den Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers herausnahm, nutzte Timm Herzbruch dann 80 Sekunden vor Ende einen Konter zum späteren 3:1-Endstand.
Dass die Skepsis über die neue Pro-League inzwischen bei den Spielern gewichen ist, bestätigte danach NiklasWellen:„Das ist ein idealerWettbewerb für einen Spieler, um sich weiterzuentwickeln. Bisher hatten wir ja meist nur ein großes Turnier im Jahr.“Sein Mannschaftskollege Timur Oruz pflichtet ihm da nur bei. „So etwas hätte ich mir früher auch gerne gewünscht, anstatt auf Lehrgängen immer dreimal gegen den gleichen Gegner anzutreten“, sagt der gebürtige Krefelder. Großes Lob über die Organisation des Crefelder HTC kam von DHB-Sportdirektor Heino Knuf: „Gladbach wird unsere Hauptstandort sein, aber auch Krefeld ist ein sehr guter Austragungsort, zu dem wir gerne hinkommen. Wir müssen aber auch schauen, dass wir die Pro League Heimspiele über ganz Deutschland verteilen und promoten.“Einzig die Zuschauerresonanz wurde durch die vor zweiWochen frisch gewählte DHB-Präsidentin Carola Meyer etwas selbstkritisch bemängelt: “Wir müssen beim nächsten Mal eher anfangen und mehr Werbung dafür machen. Es ist eine Schande, dass bei so einem Spiel wie gegen Spanien nur 500 Zuschauer da sind.“Vielleicht klappt es ja heute Abend gegen Belgien, deren Herren immerhin amtierender Weltmeister sind. Während die Frauen bis heute frei bekommen haben, nutzten die Herren die Zeit zwischen beiden Spielen zur Regeneration. „Mit Belgien am Mittwoch und Australien am Sonntag bekommen wir zwei dicke Brocken vor der Brust. Wir wollen uns in beiden Spielen über 60 Minuten auf Augenhöhe zeigen“, sagt Wellen. Auch wenn es keine Punkte gibt sieht Oruz dann keinen Beinbruch auf das Team zukommen, denn zur EM-Vorbereitung gibt es wahrlich keine besseren Tests.