Rheinische Post Krefeld Kempen

Trio mit Johannes Brahms’ Lieblingsi­nstrument: Horn

- VON HEIDE OEHMEN

„Auf dreierlei Art“musizieren die Mitglieder der Niederrhei­nischen Sinfoniker Emir Imerov (Violine und Viola), Jens Singer (Klarinette) und Cecilie Marie Schwagers (Horn) im fünften und letzten Kammerkonz­ert dieser Saison am 16. Juni im Theater. Für die Klavierpar­ts haben sie die Pianistin Indira Farabi hinzugebet­en.

Das Programm wird eröffnet mit dem bekannten „Kegelstatt-Trio KV498“, dasWolfgan­g Amadeus Mozart vor allem für das gemeinsame Musizieren mit seinem Klarinette­n-Freund Anton Stadler komponiert­e – eine begabte Amateurpia­nistin vervollstä­ndigte das Trio. Ob das Werk wirklich, wie kolportier­t, bei einer Kegelparti­e entstand (der Titel könnte es vermuten lassen), ist nicht belegt.

Als„von eigentümli­cherWirkun­g, die sich ganz romantisch ausnehmen würde“empfand Robert Schumann die vorgenannt­e Trio-Besetzung und übernahm sie für seine vier„Märchenerz­ählungen op.132“, bei denen er nicht bestimmte Märchen im Sinn hatte. Es ist Schumanns letztes Werk für Trio-Besetzung, das in einer Zeit entstand, als sich bereits die Vorboten seiner schweren Erkrankung bemerkbar machen. Der Komponist widmete die Charakters­tücke seinem ehemaligen Schüler Albert Dietrich mit den Worten„ …zu langer Erinnerung am 20. Februar 1854 (einem guten Tag)“.

Mit dem 1865 entstanden­en Trio für Klavier,Violine und Horn Es-Dur op.40 gedachte Johannes Brahms seiner Mutter, die kurz vorher verstorben war. Das Horn war das erste Lieblingsi­nstrument des Komponiste­n, seine warme Klangfarbe bedeutete für ihn Trauer und Schmerz. Namentlich das „Adagio mesto“- der dritte Satz des Trios - ist Brahms‘ Trauergesa­ng auf den Tod seiner Mutter. Doch im Finalsatz wendet sich die Stimmung –mit der fröhlichen Jagdhornmo­tivik öffnet er einen positiven Blick in die Zukunft. Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr, Foyer Theater Krefeld. Kartenrese­rvierungen Telefon: 02151 805125.

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