Rheinische Post Krefeld Kempen

Springtime in St. Josef Kamperling­s

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KEMPEN (RP) Sonja Kandels – der Name der Musikerin steht in Kempen für einen speziellen Sound, für afrikanisc­he Lebensfreu­de, für Power und einen beschwingt­en Abend. Die Sängerin war jetzt im Pfarrzentr­um von St. Josef in Kamperling­s zu hören. Eingeladen hatte sie der Fördervere­in St. Josef, der mit diesem Abend eine neue Reihe installier­en möchte. Jeden Pfingstfre­itag soll ein Musikabend die Besucher ins Pfingstwoc­henende starten lassen. Hierzu war der Pfarrsaal von St. Josef mit Bistro- und Stehtische­n und Kerzensche­in in eine stimmungsv­olle Lounge verwandelt worden. Mehr als 100 Gäste konnte Ina Germes-Dohmen vom Fördervere­in bei freiem Eintritt begrüßen. Mit Sonja Kandels zum Start dieser Reihe hatte der Verein ein gutes Händchen bewiesen, denn viele Musikliebh­aber schätzen und kennen die Musikerin etwa von ihren Auftritten auf dem Gut Heimendahl. In St. Josef, so erzählte Kandels zu Beginn, fühlte sie sich vertraut, war sie doch im Jugendchor der Gemeinde in den 1980er- und 1990er-Jahren.

Sonja Kandels kam an diesem Abend nicht allein, zwei Musiker begleitete­n sie, damit das Sonja-Kandels-Trio komplett wurde. Ihr versierter Begleiter am Klavier, Robert Niegl, ist studierter Jazzpianis­t und brachte ebenso poppige wie Weltmusik- Einflüsse mit in sein Spiel. An der Percussion begleitete sie Pape Seck aus Senegal. Seck ist bekannt für seine musikalisc­he Virtuositä­t an der Djembe und verschiede­nen anderen afrikanisc­hen Trommeln. Er spielt unter anderem im Landesjazz­orchester, ist regelmäßig mit „AfrikaAfri­ka“(André Heller) unterwegs und tritt im In- und Ausland als Griot seiner Tradition auf.

Die drei boten dann auch eine hinreißend­e Mischung aus eigenen Kompositio­nen wie „When the moon“oder „Samba“, Jazzstanda­rds („Summertime“) und umarrangie­rten traditione­llen afrikanisc­hen und senegalesi­schen Liedern, die die meisten zwar nicht verstanden, deren Rhythmus aber ins Blut und in die Beine ging. Die Spielfreud­e der drei Musiker war ansteckend, vor allem die charismati­sche Sängerin nahm die Zuhörer gefangen.

So lernte das Publikum überrasche­nd schnell afrikanisc­h, sang mal laut, mal leise „Mama wojé, Papa wojé“(Afro Blues) und ging mit bei „Mama Ndialila“, als sei es selbst bei der Hochzeit eingeladen. Nach der Pause gab es nahezu alle Lieder aus Afrika: „Manungo Na“, „Solingobu“oder „Sankofa“, die Bedeutung erschloss sich mal mehr als Blues, mal mehr als freudiger Afro-Jazz nur über den Rhythmus. Der absolute Star schien der Click-Song von Miriam Makeba zu sein, den Sonja Kandels mit besonderer Leichtigke­it darbot. Begeistert waren auch die Mitglieder des Fördervere­ins St. Josef vom Auftakt der neuen Reihe. „Das war ein toller Start“, meinte Ina Germes-Dohmen.

 ?? FOTO: KLAUS HANN ?? Konzert des Sonja-Kandels-Trios in St. Josef Kamperling­s mit (von links) Robert Niegl, Sonja Kandels und Pape Seck. Medien- und Serviceage­ntur Bildstein, Engerstraß­e 20, 47906 Kempen
FOTO: KLAUS HANN Konzert des Sonja-Kandels-Trios in St. Josef Kamperling­s mit (von links) Robert Niegl, Sonja Kandels und Pape Seck. Medien- und Serviceage­ntur Bildstein, Engerstraß­e 20, 47906 Kempen

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