Rheinische Post Krefeld Kempen
„Vor dem Spiel mussten wir improvisieren“
Borussias Ex-Reha-Trainer ist mit dem Gladbacher Flügelstürmer Ibrahima Traoré auf dem Weg zum Afrika-Cup.
MARRAKESCH Die letzten Tage des Trainingslagers in Marrakesch haben für Guineas Nationalteam und mich begonnen. Wir hatten am Sonntag mal ein wenig Zeit, uns die Stadt anzuschauen. Einer unserer Physios hat marrokanischeWurzeln und hat früher in Marrakesch gelebt. Er hat uns die Altstadt gezeigt und einen der typischen Märkte. Ein Kollege und ich sind kurzfristig etwas verlorengegangen in dem Gewusel, das dort herrscht. Es tat aber mal ganz gut, einige Stunden etwas anderes zu sehen als das Hotel und den Trainingsplatz.
Das erste Testspiel der Vorbereitung auf den Afrika-Cup für Guinea ging 0:1 gegen Gambia verloren. Es war unnötig, aufgrund der Chancen hätten wir 4:1 oder 5:1 gewinnen müssen. Sie merken: Ich spreche von„Wir“, wenn es um Guineas Team geht. Das liegt daran, dass ich inzwischen als ein ganz normales Mitglied des Staffs akzeptiert bin, eben mit dem Spezialauftrag Ibo Traoré. Die Jungs sind alle sehr offen, wir können gut zusammen arbeiten, aber auch viel zusammen lachen. Auch das Team hinter dem Team muss wirklich ein Team sein.
Ibo hat 45 Minuten gespielt. Es wäre ein bisschen mehr drin gewesen, aber Trainer Paul Put wollte ihn nicht überbelasten. Ibo spielt bei Guinea oft eine Art Achter, dieses Mal hat er aber auf dem rechten Flügel gespielt. Er muss sich an die hohe Belastung noch gewöhnen, aber er ist auf einem gutenWeg. Vor dem Spiel mussten wir improvisieren. Wir haben auf einem Nebenplatz des Stade of Marrakesch gespielt, der hat die Dimensionen des Fohlenplatzes neben dem Borussia-Park. In der Kabine gab es nur eine Massagebank. So habe ich die Spieler auf einem Koffer getapt.
Neben Ibo betreue ich nun regelmäßig vier, fünf weitere Spieler. Einer davon ist Fodé Koita. Er spielt in der Türkei für Kasimpasa Istanbul und ist zum ersten Mal bei Guineas Team dabei. Er wäre mit seiner Statur als kräftiger Stürmer-Typ auch interessant für einige Bundesligisten, könnte ich mir vorstellen.
An dieser Stelle möchte ich noch auf ein trauriges Ereignis eingehen: In der vergangenen Woche ist ja Charly Stock gestorben, den ich seit 1991 kenne, als ich vom SC Freiburg kam und ins damalige Borussia-Internat an der Gladbacher Marktfeldstraße eingezogen bin. Charly war unser Herbergsvater im Gladbacher Fohlenstall. Er war eine wichtige Bezugsperson für uns junge Spieler. Er hat vorher als Masseur viel geleistet, er hat den Job gemacht, den heute vier Physios machen. Ich habe Charly sehr geschätzt.
Andreas Bluhm (45), Borussias Ex-Reha-Trainer, ist seit 2018 freier Physiotrainer. Für unsere Redaktion schreibt er über seinen Job als Personal-Physio von Borussias Flügelstürmer Ibrahima Traoré in Guineas Nationalteam.
Kräften bestückt. Bei Krauss hatten PeterWynhoff, Stefan Effenberg und Karlheinz Pflipsen, die in der Raute die drei offensiven Positionen vor dem Sechser Christian Hochstätter besetzten, alle Freiheiten, „So waren wir für die Gegner schwerer auszurechnen“, sagt Krauss. Viel Druck kam zudem über die Außenverteidiger Thomas Kastenmaier und Jörg Neun. So bekamen die Stürmer Martin Dahlin und Heiko Herrlich viel Futter von außen und aus der Mitte. Für die nötige Kompaktheit sorgte ein Abwehrkonstrukt, das ein Novum in der Bundesliga war: die Viererkette um Patrick Andersson. Dazu kam„Staubsauger“Hochstätter. „Dass man mit einer Raute auf einer Seite offene Räume anbietet, ist logisch Darum ist das konsequente gesamtmannschaftlicheVerschieben wichtig“, sagt Krauss.
Roses Raute ist im Vergleich zur Krausschen flacher angelegt.„Durch die hohe Vertikalkompaktheit sind die Abstände zwischen Sechser und Zehner in der Grundausrichtung des Pressings gering, die Halbspieler wiederum stehen meist klar in den Halbräumen, um bei Bedarf die Flügel zustellen zu können“, beschrieb Roses Co-Trainer René Maric, als er noch Blogger bei „Spielverlagerung. de“war, die Merkmale der zentralen Konstellation im Rose-System.
Das Prinzip des neuen Gladbach-Trainers ist, den Gegner zu stressen, auch da ist die Raute ein Hauptfaktor: Die beiden Stürmer, der Zehner und die beiden Achter laufen Räume zu und Gegenspieler an, um Balleroberungen zu erzwingen und dann umzuschalten. Darum braucht es viel taktische Cleverness und Laufkraft im Zentrum. Es wird sich vor allem dort entscheiden, ob die Raute in Gladbach wie vor 24 Jahren bei Krauss ein Erfolgsmodell wird. Damals brachte sie etwas, Manager Max Eberl würde sagen, „Blechernes“. Nun soll die Rückkehr der Raute eine neue Zeitrechnung markieren.