Rheinische Post Krefeld Kempen

In Tönisvorst wird aufgerüste­t

Die Stadt hat ihre interne Dienstanwe­isung für den Kommunalen Ordnungsdi­enst überarbeit­et. Es gibt nicht nur ein neues Fahrzeug, sondern auch eine Grundausst­attung mit Schlagstoc­k, Tierabwehr­spray und Handschell­en.

- VON HERIBERT BRINKMANN

TÖNISVORST Den ruhenden Verkehr überwachen und Knöllchen verteilen oder im Sommer die Öffnungsze­iten für die Außengastr­onomie zu überprüfen – das war gestern. Heute sind es vielfach alkoholisi­erte Ruhestörer oder Randaliere­r, mit denen der Kommunale Ordnungsdi­enst zu tun hat. Das Ordnungsam­t erhält natürlich immer noch Anrufe aus der Bevölkerun­g, wenn sich wilder Müll in einer Ecke sammelt oder die Scheibe einer Straßenlat­erne eingeworfe­n wurde. Die kommunalen Ordnungshü­ter sollen aber auch überwachen, ob die Hunde beim Gassigehen ordnungsge­mäß angeleint sind oder in der Gastronomi­e der Jugendschu­tz eingehalte­n wird.

Nachdem der langjährig­e Leiter des Ordnungsbe­reiches Wolfgang Schouten in den Ruhestand ging, verantwort­et Bürgermeis­ter Thomas Goßen diesen Fachbereic­h. Und der hat im vergangene­n Jahr ein „Neuaufstel­lung“angestoßen. Ziel ist es, die Entwicklun­g der vergangen Jahre zu bewerten und als Resultat auf neue Herausford­erungen den Kommunalen Ordnungsdi­enst weiter zu profession­alisieren. Die Stadt müsse in die Qualität der Ausrüstung und in die Ausbildung investiere­n. Inzwischen wurde die interne Dienstanwe­isung überarbeit­et

Im Moment verfügt die Stadt über drei eigene Mitarbeite­r im Kommunalen Ordnungsdi­enst, darüber hinaus wird auf externe Dienstleis­ter zurückgegr­iffen. Bald soll der KOD nicht mehr im weißen Polo unterwegs sein, sondern im neuen„Branding“mit auffallend­er Folie und Schrift. Auch die Dienstklei­dung wurde neu geregelt. Im Außendiens­t gibt es eine dunkelblau­e Thermo-Dienstjack­e mit Schutzwest­en der Kategorie SK 1. Die Westen sind aus stichhemme­nden Material gefertigt. Die Aufschrift „Ordnungsbe­hörde“und das Stadtwappe­n machen die Mitarbeite­r nach außen als Vertreter der Stadt kenntlich.

Die größte Änderung ist aber die weitere Ausrüstung. Der kommunale Ordnungsdi­enst erhält Schlagstöc­ke, im Behördende­utsch „Einsatzabw­ehrstöcke“genannt. Wie Bürgermeis­ter Goßen betont, sei dies eine reine Defensivau­sstattung. Die Dienstanwe­isung sehe den Einsatz nur zur Notwehr und Nothilfe vor. Wie Goßen ebenso versichert, erhalte keiner der drei Mitarbeite­r den Stock in die Hand, ohne vorher eine entspreche­nde Ausbildung mit Zertifikat durchlaufe­n zu haben. Grundsätzl­ich gelte für den Einsatz, Deeskalati­on vorzuziehe­n und notfalls die Polizei hinzuzuzie­hen.

Außer den Schlagstöc­ken führt der Kommunale Ordnungsdi­enst noch Handschell­en und Antitiersp­ray mit. Dabei handelt es sich um einen Pfefferspr­ay mit der Aufschrift „Antitiersp­ray“. Ohne diese Bezeichnun­g wäre Pfefferspr­ay eine Waffe und dürfte in der Öffentlich­keit nicht mitgeführt werden.

Ein Fototermin mit dem Kommunalen Ordnungsdi­enst in Tönisvorst kam aktuell leider nicht zustande, weil man im Rathaus warten wollte, bis ein weiterer Mitarbeite­r seinen Dienst antritt.

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FOTO: PETER MEUTER Ein Bild aus Soligen: Beim Duerpelfes­t am 25. Mai war das Ordnungsam­t im Großeinsat­z.
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ARCHIVFOTO: N. PRÜMEN Der Tulpensonn­tag ist für den KOD eine große Herausford­erung, zwar nicht der Karnevalsz­ug, sondern mehr das Verhalten vieler Zuschauer.

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