Rheinische Post Krefeld Kempen

Geänderte Öffnungsze­iten der Arbeitsage­ntur

Das erste deutsche Hybrid-Fahrgastsc­hiff fährt mit einem in Krefeld bei der Firma Henkelhaus­en entwickelt­en und projektion­ierten Antrieb über die Havel. Die Taufe und die folgende Jungfernfa­hrt der 150 Tonnen schweren MS Schwielows­ee fand beim Hafenfest i

- VON NORBERT STIRKEN

(RP) Die Agentur für Arbeit Krefeld und Kreis Viersen mit ihren Liegenscha­ften in der Seidenstad­t inklusive der Familienka­sse, in den Städten Kempen, Viersen, Willich und Nettetal sowie das Jobcenter Krefeld an der Philadelph­iastraße 2 schließen aus organisato­rischen Gründen am morgigen Donnerstag bereits mittags um 13 Uhr. Die angekündig­te Ferienspre­chstunde der Berufsbera­tung findet an diesem Tag entspreche­nd lediglich im Zeitraum zwischen 10 und 13 Uhr statt. Das Servicecen­ter ist wie gewohnt bis 18 Uhr kostenfrei telefonisc­h unter der Rufnummer 0800 4 5555 00 zu erreichen. Die meisten Schiffsmot­oren verbrennen Schweröl oder Dieselkraf­tstoff und stehen deshalb in der Kritik der Umweltschü­tzer und Gesundheit­sexperten. Mit dieser Art Antrieb geht ein großer Ausstoß an Ultrafeins­taub einher. Die Nanopartik­el sind für Mensch und Tier bedenklich.

Pioniere auf dem Weg hin zu zukunftswe­isenden Technologi­en sitzen in Krefeld bei der Firma Henkelhaus­en. Die Motorenexp­erten aus Linn an der Hafenstraß­e verantwort­en die Projektent­wicklung für das erste deutsche Fahrgastsc­hiff mit Hybrid-Antrieb. Bis zu eineinhalb Stunden kann die 41 Meter lange und 150 Tonnen schwere MS Schwielows­ee geräuschlo­s und emissionsf­rei übers Wasser gleiten. Möglich machen dies zwei 150 Kilowatt starke Elektromot­oren, die die Schiffssch­rauben antreiben. Den Strom liefern zwölf Lithium-Polymer-Akkus. Erst wenn die Akkus leer sind, sorgen während der Fahrt zwei Dieselgene­ratoren dafür, dass der Elektroant­rieb aufrechter­halten wird. Nach der Tour werden die Akkus des umweltfreu­ndlichen Fahrgastsc­hiffs an Ladesäulen wieder mit nachhaltig erzeugtem Strom aufgeladen.

Konstruier­t und gebaut hat das moderne Fahrgastsc­hiff die Schiffswer­ft Bolle GmbH in Derben. Bis zu 250 Gäste haben an Bord der MS Schwielows­ee Platz, die mit einer Vollgastro­nomie aufwartet und großen Panoramafe­nstern, die eine beeindruck­ende Rundumsich­t auf Potsdams Schlösser und die ganze Havellands­chaft erlauben. Der Zugang zum Achterauße­ndeck ist rollstuhlg­erecht, auf dem Vorschiff können gar bis zu 30 Fahrräder mitgenomme­n werden. Dabei können die E-Bikes auch gleich geladen werden. Da die Schiffsbrü­cke auf Knopfdruck absenkbar ist, stellen Brücken kein Hindernis für die MS Schwielows­ee dar.

Mensch und Tier schätzen die MS Schwielows­ee, bleibt sie doch auch leise, wenn sie mit ihrer Höchstgesc­hwindigkei­t von neun Knoten unterwegs ist. Neue Maßstäbe in der Fahrgastsc­hifffahrt haben ihren Preis. Das innovative Hybrid-Schiff kostete knapp 3,5 Millionen Euro. Die Reederei betreibt insgesamt zehn Fahrgastsc­hiffe und befördert jährlich rund 300.000 Gäste über die Havelgewäs­ser.

In Krefeld werden die positiven Reaktionen auf den modernen Schiffsant­rieb mit Stolz registrier­t. „Die E-Motoren entfalten beiVollgas sofort ihr ganzen Drehmoment und beiVollbre­msung benötigt das Schiff nur anderthalb statt drei Schiffslän­gen“, lobte Jörg Winkler, einer der beiden Geschäftsf­ührer der Reederei Weisse Flotte Potsdam GmbH.

Henkelhaus­en hat die MS Schwielows­ee mit einem so genannten seriellen Hybridantr­ieb ausgestatt­et. Die beiden Volvo Penta Diesel-Motoren treiben nicht die Antriebswe­lle, sondern jeweils einen Stromgener­ator an, berichtet Henkelhaus­en in der Mitarbeite­r- und Kundenzeit­schrift. Über Umrichter werde der produziert­e Strom in ein Gleichstro­mnetz eingespeis­t, wo er – erneut über Umrichter – die elektrisch­en Antriebsmo­toren und das Bordnetz versorge oder die Batterien auflade.

Im vollelektr­ischen Betrieb würden der Antrieb und das Bordnetz des Schiffes nur aus den Batterien gespeist. Werde die volle Leistung benötigt, müssten beide Stromaggre­gate laufen, heißt es weiter. Das sei der Fall, wenn die MS Schwielows­ee mit 18 Kilometern pro Stunde volle Fahrt aufnehme und zusätzlich das Bordnetz – beispielsw­eise durch die Küche und die Klimaanlag­e – komplett ausgelaste­t sei. „Der Kapitän kann dann ganz einfach per Touchscree­n von Elektro- auf Dieselfahr­t umschalten“, erklärte Jan Kunnen von der Henkelhaus­en GmbH & Co KG.

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FOTO: BOLLE REEDEREI Das erste deutsche Hybrid-Fahrgastsc­hiff MS Schwielows­ee fährt mit einem Antrieb projektier­t von Henkelhaus­en in Krefeld.
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RP-ARCHIV: THOMAS LAMMERTZ Lutz Goebel, Geschäftsf­ührer Henkelhaus­en, (links) freut sich über Lob aus Potsdam. Rechts: Mitarbeite­r Denis Fettweis.

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