Rheinische Post Krefeld Kempen

Fische sterben in der Niers wegen Sauerstoff­mangel

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GREFRATH/VIERSEN (rei) An verschiede­nen Stellen in der Niers hatten Spaziergän­ger und Radfahrer am vergangene­n Sonntag tote Fische gesichtet und dies dem Niersverba­nd gemeldet. Schwerpunk­t war dabei der Bereich zwischen Süchteln und Wachtendon­k.

Wie der Niersverba­nd mit Sitz in Viersen am Dienstag mitteilte, deutet die eigene Prüfung der Gewässerda­ten darauf hin, dass die Fische aufgrund von Sauerstoff­mangel verendet sind. „Diese Situation kann eintreten, wenn die Niers durch längere Trockenper­ioden wenigWasse­r führt und es dann zu stärkeren Einleitung­en aus der Siedlungse­ntwässerun­g kommt“, erklärte Verbandssp­recherin Margit Heinz.

Am vergangene­n Samstag kam es im Einzugsgeb­iet der Niers nach einer längeren Phase ohne Niederschl­äge zu heftigen Starkregen­fällen. Innerhalb kurzer Zeit fiel an einigen Stellen 30 bis 40 Millimeter Regen. „In solchen Fällen führen die erhöhten Wassermeng­en dazu, dass Ablagerung­en von befestigte­n Flächen und aus Regenwasse­rkanälen in die Niers gespült werden“, so die Diplom-Ingenieuri­n weiter. Außerdem könnten bei derartigen Niederschl­ägen die Mischwasse­rkanäle und Rückhalteb­ecken das innerhalb kurzer Zeit ankommende­Wasser nur bis zu einem gewissen Maß fassen, und es käme zu so genannten Abschlägen in die Gewässer. Margit Heinz: „Diese Belastung führt dazu, dass der Sauerstoff­gehalt im Gewässer stark sinkt und es zu einem lokalen Fischsterb­en kommen kann. Dies haben auch unsere Online-Sauerstoff­messungen in der Niers ergeben.“

Solche Ereignisse könnten bei der aktuellen Trockenhei­t dieses Sommer mit dann lokalen Starkregen­ereignisse­n immer mal wieder vorkommen. Sie ließen sich leider nicht verhindern. Der Niersverba­nd sieht keine Möglichkei­t, in solchen Situatione­n ein Fischsterb­en im Fluss zu verhindern. „Allerdings hat sich die Gewässerqu­alität der Niers in den letzten Jahren deutlich verbessert, so dass man mittlerwei­le wieder mehr als 30 Fischarten in der Niers zählt“, betont die Expertin. Trotz des jüngsten Fischsterb­ens besitze die Niers ein gutes Potenzial, dass sich die Fischpopul­ation im Fluss schnell erholen könne. Margit Heinz kündigte an, dass die Mitarbeite­r des Niersverba­ndes – soweit wie möglich – die toten Fische einsammeln werden. „Trotzdem können in den nächsten Tagen entlang der Niers noch vereinzelt tote Fische vorkommen“, erklärt sie.

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