Rheinische Post Krefeld Kempen

Wochenlang­er Zirkus in Grefrath

In der Gemeinde Grefrath ist die Ferienbetr­euung angelaufen. Unter dem Titel „Zirkus“verwandeln sich die Pavillons der Schule an der Dorenburg in eine Manege. Auch Ausflüge in die Region stehen auf dem Programm.

- VON BIANCA TREFFER

GREFRATH Mit konzentrie­rter Miene klopft Louis mit dem Zauberstab auf das kleine Kästchen in seiner Hand und murmelt dazu geheimnisv­olle Worte. Ein Lächeln geht in das imaginäre Publikum, dann öffnet der Zehnjährig­e das Kistchen. Wo kurz zuvor noch eine rote Spielkarte lag, ist eine blaue zu sehen.„Ich kann die Karte auch wieder in eine rote verwandeln“, sagt Louis und geht erneut ans Werk. Wobei der Zaubertric­k mit jedem Mal besser gelingt. Zaubern ist eine Sache der Fingerfert­igkeit, und die kann durch ständigesW­iederholen trainiert werden.

Nicht minder fleißig sind Marie, Melina und Maja bei der Arbeit. Auch hier ist Koordinati­on gefordert, die drei achtjährig­en Mädchen sind nämlich mit dem Jonglieren von Bällen beschäftig­t, und da stürzt der ein oder andere zwischendu­rch ab. „Die Jonglierbä­lle haben wir selber aus Luftballon­s und Reis hergestell­t“, erzählt Marie, während sie eines der bunten Exemplare aufhebt, das ihr gerade aus den Händen gefallen ist. Dass Jonglieren wirklich nicht einfach ist, müssen alle drei feststelle­n, aber auch hier gilt: Übung macht den Meister.

Ein Diabolo wirbelt bei Dav indes schon sehr gekonnt umher. Der Zwölfjähri­ge hat die beiden Stäbe mit den Schnüren, auf denen sich das Kunststoff­teil bewegt, voll im Griff. Und wenn der Teller auf dem dünnen Stab einmal in die Drehbewegu­ng gekommen ist, dann strahlt auch Faye. Zirzensisc­he Künste stehen im Mittelpunk­t der diesjährig­en Ferienbetr­euung der Gemeinde Grefrath für Schulanfän­ger, Grundschül­er und Fünftkläss­ler.

„Zirkus“lautet das Stichwort, unter dem die gesamten sechs Sommerferi­enwochen stehen. „Wir machen jeden Freitag eine interne Zirkusauff­ührung, bei der die verschiede­nen Übungsgrup­pen ihre einstudier­ten Einlagen vorstellen. Dazu produziere­n wir Popcorn, Zuckerwatt­e und Fruchtspie­ße, die im Zirkus genascht werden können“, sagt Andrea Kox-Heyne-Pietschman­n, die die Ferienbetr­euung für die Gemeinde leitet.

40 Kinder können proWoche mitmachen. Die Betreuung startet um 7.30 Uhr und endet um 13.30 Uhr. Die Ausnahme ist der Mittwoch. Er ist der jeweilige Ausflugsta­g und geht bis 14.30 Uhr. „In der vergangene­n Woche haben wir die Krefelder Aktion ,Spiele ohne Ranzen’ besucht“, berichtet Kox-HeynePiets­chmann. Jetzt stehen Klein Switzerlan­d, die Minigolfan­lage in Uerdingen, die Hinsbecker Höhen und der Brüggener Tierpark auf dem Programm. Während vor dem Pavillon die Kunststück­e in den verschiede­nen Gruppen für die Zirkusauff­ührung geübt werden, ist

ein klappernde­s Geräusch im Pavillon zu hören. Anna studiert mit Andrea Kox-Heyne-Pietschman­n den Becher-Rap ein. Die stabilen Kunststoff­becher dienen als Percussion-Instrument. Dazu kommt Körpereins­atz wie Klatschen und Schnipsen, eine Idee von Betreuerin Henrike. „Wenn wir den Rap später mit mehreren aufführen, hört sich das richtig klasse an“, sagt Anna. Klara, die mit Betreuerin Lilli gerade vom Slackline-Training kommt, macht unterdesse­n erst einmal eine Entspannun­gspause mit einem 3D-Puzzle. Ganz ruhig geht es auch einen Gruppenrau­m weiter zu. Junge Artisten sind unter die Künstler gegangen und stellen zusammen mit Betreuern aus Dutzenden von kleinen bunten Perlen Bügelbilde­r her. Doch egal ob freies Spielen, Gruppenakt­ionen oder Kreativang­ebote – Langeweile in den Ferien ist für die Teilnehmer der Ferienbetr­euung ein Fremdwort.

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FOTO: KURT LÜBKE Übung macht den Meister: Die Equilibris­tik-Gruppe mit Leiterin Andrea Kox-Heyne-Pietschman­n.

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