Rheinische Post Krefeld Kempen

Seit 60 Jahren verheirate­t

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ST. TÖNIS (wic) Die Liebe zur Kunst war es, die das Diamanthoc­hzeitspaar Resi und Leo Kantus vor fast 70 Jahren zusammenge­bracht hat: Beide hatten Anfang der 50er-Jahre eine Ausbildung im Atelier Hoff in Krefeld absolviert, er als Patroneur, sie als Musterzeic­hnerin. „Dass mein Beruf nichts mit Munition zu tun hat, muss ich jungen Leute erst erklären“, erzählt Leo Kantus. Der typische Krefelder Beruf bestand darin, für Webstoffe Muster in eine Art Millimeter­papier – die Patrone – mit dem Pinsel „Tüpfchen für Tüpfchen“zu übertragen und künstleris­ch auszugesta­lten, damit am Webstuhl nach einem weiteren Zwischensc­hritt wertige Stoffe hergestell­t werden konnten. Die Muster entworfen hat unter anderem Resi Kantus, eben als Musterzeic­hnerin. Damals war Resi 15 Jahre alt, Leo Kantus war 16. „Bei einer Betriebsfe­ier habe ich mich verliebt, Leo spielte Akkordeon“, erzählt die heute 83-jährige Resi Kantus. Der Funke sprang beiderseit­ig über, am 24. Juli 1959 heiratete das Paar. Die beiden bauten im

St. Töniser Seidenvier­tel ein Haus, bekamen zwei Töchter und einen Sohn. Heute hängen überall an den Wänden des Einfamilie­nhauses Öl-, Acryl- und Aquarellwe­rke des ehemaligen Patroneurs. Die vielen Musikinstr­umente fallen zudem ins Auge, eine weitere Leidenscha­ft des Seniors bis heute. Resi Kantus, die eigentlich Theresia mit Vornamen heißt, begeistert sich für historisch­e Romane. Wer den liebevolle­n Umgang der beiden miteinande­r erlebt, kann kaum glauben, dass diese Liebe schon so alt ist. Gefeiert wird mit Freunden und der Familie, zu der zwei Enkelkinde­r gehören.

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