Rheinische Post Krefeld Kempen
VW steigert trotz Krise Gewinn um zehn Prozent
(rtr) Volkswagen hat mit einem kräftigen Gewinnanstieg für einen Hoffnungsschimmer in derzeit von Stellenstreichungen und Produktionskürzungen gebeutelten Autoindustrie gesorgt. Während die Konkurrenten Daimler und BMW mitVerlusten zu kämpfen haben und auch Zulieferer wegen der schwachen Autokonjunktur reihenweise ihre Prognosen einstampfen, steigerten die Wolfsburger den Betriebsgewinn in den ersten sechs Monaten um zehn Prozent auf knapp neun Milliarden Euro. Das Management um Konzernchef Herbert Diess bekräftigte den Ausblick.
Während einige AnalystenVW sogar noch mehr zutrauen, trat Finanzchef Frank Witter mit Verweis auf die weltweit sinkende Pkw-Nachfrage auf die Euphoriebremse. „Es gibt keinen Grund, die Prognose zu erhöhen“, sagte er. Der Manager sieht vor allem Risiken durch den immer noch nicht geklärten Austritt Großbritanniens aus der EU und den Handelsstreit zwischen den USA und China. Auch deshalb hielt sich die Begeisterung an der Börse in Grenzen – dieVW-Aktie hob in einem stabilen Umfeld nicht ab.
Volkswagen profitiert derzeit vom SUV-Boom, an denen sich mehr verdienen lässt als an herkömmlichen Pkw. Deshalb stiegen die Erlöse in der ersten Jahreshälfte, obwohl die Auslieferungen sanken. Der Konzernumsatz kletterte um knapp fünf Prozent auf 125 Milliarden Euro, während weltweit 2,8 Prozent weniger Fahrzeuge zu den Kunden rollten. Damit lag das Umsatzwachstum in der Größenordnung, die sich Volkswagen auch für das Gesamtjahr vorgenommen hat. Die Marge lag bei VW zur Jahresmitte bei 7,2 Prozent (6,8 Prozent im Vorjahr).