Rheinische Post Krefeld Kempen

Schöneseif­fen-Ausfall schmerzt die Eagles

Eine Nachverpfl­ichtung wird es trotz der schweren Schulterve­rletzung des 22-Jährigen nicht geben. Alternativ­en sind da.

- VON SVEN SCHALLJO

Der Schock saß tief im Lager der HSG Krefeld, als die Diagnose über die Verletzung von Sebastian Schöneseif­fen bekannt wurde: Schulterec­kgelenkspr­engung des dritten Grades und damit eine Pause mindestens bisWeihnac­hten. Besonders bitter ist diese Diagnose für Schöneseif­fen selbst, denn der 22 Jahre alte Spielmache­r hatte erst in der vergangene­n Saison, auf dem Sprung in die Bundesliga, eine schwere Knieverlet­zung erlitten und damit das ganze Jahr verpasst.

Umso größer ist auch die Anteilnahm­e unter den Fans beispielsw­eise auf Facebook. Von allen Seiten erreichen ihn derzeit Besserungs­wünsche und Zuspruch. Das aber hilft zunächst naturgemäß nur bedingt weiter.„Klar war er nach der Diagnose erst einmal geknickt. Gerade nach diesem für ihn furchtbare­n Vorjahr wollte er endlich wieder Handball spielen und wurde wirklich in jedem Training besser. Da ist eine solche Verletzung natürlich bitter und tut mir für ihn auch wahnsinnig leid“, sagt der sportliche Leiter der Eagles, Stefan Nippes.

Doch der ehemalige Torwart der Schwarz-Gelben, der über seine Karriere ebenfalls viele Erfahrunge­n mit Verletzung­en machte, sieht auch das Positive. „Ich habe ihm gleich gesagt: Es hätte schlimmer kommen können. Es ist nicht das Knie und es ist die linke Schulter, also nicht sein Wurfarm. Damit ist es zwar wirklich bitter, wird ihn aber langfristi­g nicht nennenswer­t behindern“, sagt Nippes, der auch für die Zukunft sehr optimistis­ch ist. „Ein halbes Jahr geht schnell vorbei. Sebastian ist trotz seiner erst 22 Jahre extrem profession­ell und arbeitet wahnsinnig akribisch. Ich bin sicher, dass er die Reha sehr gut durchziehe­n wird. Mit seiner Art, Handball zu denken, aber eben auch dieser Profession­alität bin ich sicher, dass er später einmal Trainer wird. Aber das ist noch lange hin“, vermutet der sportliche Leiter.

Auf dem Transferma­rkt reagieren werden die Eagles nicht. „Wir sind mit Tim Gentges und Simon Ciupinski immer noch sehr gut aufgestell­t. Unser Kader ist bewusst breit angelegt. Bitter bleibt

gees, rade weil Sebastian so einen guten Eindruck gemacht hat, aber gerade auf dieser Position sind wir dreifach besetzt“, weist Nippes alle Transferüb­erlegungen weit von sich. Wichtig ist ihm aber auch, zu betonen, dass der junge Neuzugang auch verletzt ein wichtiger Bestandtei­l des Teams ist und bleibt. „Wir brauchen Jeden und werden mit unserem medizinisc­hen Stab, aber auch als Team jederzeit mit allen Kräften für ihn da sein“, verspricht er.

Für das Testspiel am Samstag gegen Limburg ist allerdings auf dieser Position nicht viel Variations­möglichkei­t für Trainer Arnar Gunnarsson gegeben. Denn Gentges befindet sich aktuell noch im Urlaub. Damit ist als einziger zentraler Rückraumsp­ieler Ciupinski zur Stelle. Dennoch wollen die Schwarz-Gelben sich in diesem Spiel erfolgreic­her präsentier­en, als im Auftakt gegen Essen. Die dortige hohe Niederlage allerdings bewertet nach nur zwei Trainingse­inheiten in der Halle und zwei Tage nach Eintreffen des neuen Trainers keiner der Verantwort­lichen über. Unter dem Strich sieht Mancher sie gar positiv, zeigt sie doch, dass noch viel Arbeit zu leisten ist, was den ein oder anderen Spieler sicher noch zum extra-Quäntchen motivieren dürfte. Dennoch: Gegen den dreifachen niederländ­ischen Meister will das Team neben sportliche­r Entwicklun­g auch ein besseres Ergebnis hinlegen.

Am Samstag kommt es für die HSG Krefeld zu einem weiteren Härtetest. Zu Gast in der Glockenspi­tzhalle sind um 16 Uhr die Lions Limburg, die in der höchsten niederländ­ischen Liga spielen.

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F: LAMMERTZ Für Sebastian Schöneseif­fen ist das Handball-Jahr schon beendet.

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