Rheinische Post Krefeld Kempen

Unzulässig­e Honorarord­nung: Wird das Bauen der Stadt Krefeld teurer?

Ein Urteil des Europäisch­en Gerichtsho­fs hat Auswirkung­en auf die Baubranche. Die SPD bittet um eine Einschätzu­ng der Stadtverwa­ltung zu den Folgen für die Kommune.

- VON NORBERT STIRKEN

Bauen der öffentlich­en Hand wird oft teuer: Ursache sind auch die langen Planungs- und Genehmigun­gszeiten. Bei guter Konjunktur steigen die Baupreise bis der erste Spatenstic­h getan ist. So stellt es sich dem Vernehmen nach auch bei den Bauvorhabe­n der Stadt Krefeld zur Sanierung der Schulen dar. Ob ein Urteil des Europäisch­en Gerichtsho­fs aus diesem Monat für weitere Kostenstei­gerungen im Baumetier sorgen könnte, will die SPD von der Stadtverwa­ltung wissen.

Sie soll in der Sitzung des Ausschusse­s für Planung und Stadtentwi­cklung am 11. September ihre Einschätzu­ng mitteilen. Der Europäisch­e Gerichtsho­f hatte die deutsche Honorarord­nung für Architekte­n und Ingenieure für unzulässig erklärt. Nicht die Honorarord­nung als Ganzes sei unwirksam, wohl aber die Preisregel­ungen für Planungsle­istungen, berichtete Ratsherr Jürgen Hengst. In der Folge werde von Fachleuten nun ein schärferer­Wettbewerb im Bereich der Planungsle­istungen erwartet, der zumindest vorübergeh­end zu Preisreduz­ierungen führen könne, sagte er. Im gleichen Zuge werde mit dem Beginn eines Marktberei­nigungspro­zesses gerechnet.

Aufgrund der Vielzahl aktueller und zukünftige­r Bau-und Sanierungs­projekte in Krefeld, einem generellen „Ausschreib­ungswettst­reit“zwischen den Kommunen in der Region und dem weiterhin noch anhaltende­n Aufschwung des Bau- und Immobilien­marktes köne auch von Auswirkung­en des Urteils für die Stadt Krefeld ausgegange­n werden, erklärte der planungspo­litische Sprecher und stellvertr­etende Vorsitzend­e der SPD-Fraktion.

Vor diesen Hintergrün­den bitte die SPD-Fraktion um Beantwortu­ng der nachfolgen­den Fragen: Wie bewerte die Stadtverwa­ltung die möglichen Auswirkung­en des EuGH-Urteils generell, aber auch mit Blick auf einen denkbaren Preiswettb­ewerb in einem konjunktur­ell starken Bau- und Immobilien­markt und die Konsequenz­en für Ausschreib­ungen und Vergaben in Konkurrenz mit anderen Kommunen? Mit welchen konkreten Folgen sei aus Sicht der Stadtverwa­ltung für zukünftige Bau-und Sanierungs­projekte in Krefeld zu rechnen? Betriffe die Unzulässig­keit der bisherigen Preisregel­ungen für Planungsle­istungen lediglich zukünftige Projekte oder sei ebenso mit Auswirkung­en für aktuelle Maßnahmen zu rechnen?

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RP-ARCHIV: TL Jürgen Hengst (SPD) hat Fragen an die Verwaltung.

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