Rheinische Post Krefeld Kempen
Zoobrücke bleibt bis Oktober gesperrt
Anwohner ärgern sich, dass der Verbindungsweg nicht mehr zur Verfügung steht.
BOCKUM Die Anwohner der Vadersstraße sind verärgert. Seit über vier Monaten ist die Zoobrücke gesperrt und damit die für Radfahrer und Fußgänger so wichtige Achse Richtung Innenstadt unterbrochen. Über die Zoobrücke gehen oder fahren auch die Schulkinder gerne, die aktuell auf die Radwege der vielbefahrenen Berliner- oder Uerdinger Straße ausweichen müssen.
„Wir wissen natürlich, dass die Zoobrücke zurzeit nicht als Fluchtweg bei Fußballspielen gebraucht wird. Uns ist auch klar, dass sie den unerlaubten Zugang zum Zoo erleichtert. Trotzdem ist dieser Weg ja eingerichtet worden und gehört zur Radachse von der Innenstadt nach Bockum. Für die Anwohner ist er auf jeden Fall wichtig“, sagt Dunja Ocenasek, die auf der Vadersstraße wohnt und deren neunjähriger Sohn diesen Verbindungsweg täglich zur Schule nutzte.
Zurzeit ist die Brücke rein optisch in keinem guten Zustand. Altes Laub bedeckt den Beton, der hinter der Brücke beginnende Weg ist zugewuchert. Gitter versperren an der Violstraße und vor der Brücke den Zugang. „Wir haben die Sorge, dass die Brücke, wenn sie erstmal monatelang nicht genutzt werden kann, dann auch auf Dauer gesperrt sein wird. Gründe werden sich finden lassen, wenn der Weg in der ganzen Zeit nicht gepflegt wird“, sagt Dunja Ocenasek.
Auf Anfrage unserer Redaktion teilt die Stadt mit, dass der Weg noch für längere Zeit gesperrt bleiben wird.„Grund ist der Zustand der Buchen und die damit einhergehende Verkehrsgefährdung. Die Sperrung erfolgte vor gut vier Monaten. Die zu fällenden Bäume sind Bäume des Zoos, die aus Gründen des Artenschutzes erst im Oktober gefällt werden dürfen. Bis dahin kann die Brücke ausVerkehrssicherungsgründen nicht freigegeben werden“, erklärt Stadtsprecher Dirk Senger.
Wie berichtet mussten bereits im Februar Rotbuchen im Zoo gefällt werden. Erkrankt ist der weitaus größte Teil des Rotbuchenbestands. Besucher kennen die imposanten Bäume, in denen seit Jahren Graureiher nisten und brüten. Alle Rotbuchen wurden von Experten der Universität Göttingen untersucht. Sie stellten fest, dass neben der Buchkomplexerkrankung auch neue Kronenschäden aufgetaucht sind. Bei dieser Erkrankung kommt es zum raschen Absterben und zur Erhöhung der Bruchanfälligkeit auch oberer Kronenäste.
Zum Schutz von Besuchern und Mitarbeitern wurden bereits im Februar 18 Bäume gefällt. Außerdem wurde der Weg entlang des Grotenburgstadions samt Zoobrücke wegen einer Buche mit besetztem Reiherhorst und Astbruchgefahr gesperrt. Damals hieß es, der Weg würde Ende Mai wieder freigegeben. Denn dann seien die Jungvögel flügge und hätten den Horst verlassen.
Die Anwohner hoffen nun auf den nächsten Termin im Oktober.