Rheinische Post Krefeld Kempen
Rodriguez führt den KFC zum Teilerfolg
Der KFC Uerdingen und die SpVgg Unterhaching trennen sich 2:2. Marseiler und Heinrich bringen die Gäste mit 2:0 in Führung, Rodriguez und Evina gleichen vor der Pause aus. Lukimya sieht in der 39. Minute die Rote Karte.
Uerdingens Trainer HeikoVogel hatte vor dem Spiel einen Sieg gefordert. Am Ende war es ein 2:2 (2:2). Es war ein Teilerfolg mit ärgerlichen Situationen, aber am Ende überwogen die positiven Aspekte. Die Art und Weise wie sich die Mannschaft nach dem Rückstand und in Unterzahl präsentierte war überaus erfreulich.
Nach der schwachen Vorstellung und verdienten 1:2-Niederlage bei Bayern München II hatte Trainer Heiko Vogel seine Elf auf drei Positionen geändert. Der gesperrte Dennis Daube fehlte und Tobias Rühle saß auf der Bank. Noch härter hatte es Stefan Aigner getroffen, der nicht einmal dem Kader angehörte. Offizielle Begründung: muskuläre Probleme. Dafür standen Selim Gündüz, Patrick Pflücke und Boubacar Barry von Beginn an auf dem Platz. Jünger, kampfstärker, offensiver sollte die Mannschaft auftreten.
Das hatte aber auch zur Folge, dass mehr als die Hälfte neuer Spieler auf dem Feld stand und nur fünf Akteure, die bereits in der vergangenen Saison schon für den KFC spielten, nur zwei davon bei Saisonbeginn: Christian Dorda und Kevin Großkreutz. Da ist es nur allzu verständlich, dass es kein eingespieltes Team ist, bei dem Automatismen funktionieren. Umso wichtiger ist es, dass die Einstellung der Spieler stimmt, es nicht an Laufbereitschaft und Kampfgeist mangelt.
Es war sogleich eine turbulente Anfangsphase, in der die Gäste, die erst 45 Minuten vor dem Anpfiff eingetrudelt waren, das Glück auf ihrer Seite hatten - und das gleich zwei Mal: zunächst nach einer Flanke von Großkreutz, als der Kopfball von Roberto Rodriguez gegen die Latte prallte, dann bei einem von Christian Dorda abgefälschten Schuss, der sich über Torhüter Lukas Königshofer ins Netz senkte. Marseiler war der glückliche Torschütze in der fünften Minute. Damit war das Konzept durchkreuzt, alle guten Vorsätze dahin. Die Uerdinger mühten sich und musste den nächsten Nackenschlag wegstecken. Heinrich vernaschte Uerdingens Abwehrchef Andreas Maxsö und schoss zum 0:2 ein. Da war gerade einmal eine Viertelstunde gespielt. In der Folge waren die Gastgeber zunächst einmal bemüht, wieder Sicherheit in ihre Aktionen zu bekommen. Das Bemühen war zu sehen, das Tempo stimmte. So war der Anschlusstreffer durch Roberto Rodriguez nach Vorarbeit
In der Halbzeit brachte Trainer Vogel in Manuel Konrad in der Viererkette für den offensiveren Pflücke. Doch die Uerdinger übernahmen in Unterzahl das Kommando, nach einer Stunde dann die Gäste. Es war eine verbissen geführte Partie mit vielen Nickeligkeiten und klaren Fouls, in der die Uerdinger auch am Ende noch einmal Pech hatten: Gündüz traf nur den Pfosten. Aber wenigstens von den Rängen gab es den verdienten Lohn für den aufopferungsvollen Kampf: tosenden Beifall nach dem Schlusspfiff. „Innerhalb von drei Tagen haben wir von 180 Minuten 110 in Unterzahl gespielt. Das soll eigentlich nicht so sein. Aber die Mannschaft hat das herausragend gemacht und ein unglaubliches Laufpensum absolviert. Das Spiel hat aber für uns geendet, wie es begonnen hat: mit einem Aluminiumtreffer. Die Rote Karte war berechtigt, aber vielleicht gar nicht so schlecht. Die Mannschaft hat das Herz in die Hand genommen.“ „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen. Trotz der 2:0-Führung müssen wir aber dann am Ende mit dem 2:2 zufrieden sein – trotz Überzahl. Wie die Uerdinger zu Zehnt gespielt haben: Hut ab!“ „Wir haben schlecht verteidigt und dem Gegner zwei Tore geschenkt. Aber wir sind zurück gekommen und da war auch wieder Stimmung im Stadion. Es war in der zweiten Halbzeit unsere beste Saisonleistung. Man darf nicht vergessen, dass wir eine komplett neue Mannschaft haben. Wir müssen uns finden, aber es wird von Spiel zu Spiel besser.“ „Definitiv ein gewonnener Punkt. Wir haben nach einem 0:2-Rückstand große Moral bewiesen. Am Ende hatten wir die besseren Chancen. Wenn ich den Ball beim 0:1 nicht so blocke, geht er nicht ins Tor, aber so ist Fußball.“
Christian Dorda
„Ich fühle mich in der Mannschaft wohl, deshalb komme ich auch gut zurecht.“
Toschütze Franck Evina