Rheinische Post Krefeld Kempen
125 herrenlose Tiere in Krefeld eingefangen
Das Tierheim zieht für das zweite Quartal 2019 Bilanz: 53 Tiere wurden an die Halter zurückgegeben.
(RP) Das Tierheim Moers, das seit Beginn des Jahres auch für die Fundtierverwaltung der Stadt Krefeld zuständig ist, hat eine Bilanz für das zweite Quartal übermittelt. Danach gab es zwischen April und Juni 125 Einsätze wegen Fundtieren. Neben Hunden, Katzen und Kaninchen war die breite Palette der gefiederten Haustiere vertreten, so wie Schlangen, Bartargame, Schildkröten, Meerschweinchen und Hamster. 53 Tiere konnten an ihre Halter zurückgegeben werden.
Nicht alltäglich waren zwei Fund-Agaponiden. Es handelt sich um eine kleine Papageienart, man nennt sie auch Unzertrennliche, da sie ihrem Partner ein Leben lang verbunden bleiben. Als Einzeltier sollten sie nicht gehalten werden, da sie ohne Partner sehr unglücklich sind. Ein Tier wurde vermisst, das zweite dreht bereits Flugrunden in neuer Gesellschaft. Alle sechs aufgenommenen Fund-Wellensittiche und ein Kanarienvogel flattern schon in neuen Gehegen. Der Juni stand im Zeichen des Nymphensittichs. Vier Tiere ließen sich einfangen, drei warten noch auf ein neues Volieren-Angebot.
Fast alle aufgefundenen Hunde konnten zeitnah oder nach kurzem Aufenthalt im Tierheim an die Halter übergeben werden. Nur Lupo – ein Entlebucher Sennenhund oder Sennen-Mix – wurde offensichtlich nicht vermisst. Ungewöhnlich war die Vermittlung der schildpatt-farbenen Fundkatze „Ginger“. Als selbstbewusste Katze hatte sie sich gleich zwei entzückende Kater als Gefährten ausgesucht. Nach einiger Zeit fand das „Dreigestirn“gemeinsam ein neues Zuhause. Am meisten Sorgen bereitete die kleine schwarze Fundkatze „Miri“, die Ende April im Schönwasserpark im Gebüsch – nach Luft ringend und mit Eiterausfluss aus der Nase – gefunden worden war. Medikamente brauchen immer eine Zeit, bis sich ihre Wirkung zeigt, doch bei Miris Zustand und ihrer ständigen Atemnot viel es sehr schwer, geduldig zu bleiben. Leider verbesserte sich ihr Zustand nicht nachhaltig. Eine aufwendige Untersuchung brachte den Grund ans Licht: Miri litt unter riesigen Polypen. Direkt nachdem diese entfernt waren, ging es ihr viel besser. Noch wird sie am Auge behandelt. Von den aufgenommenen Fundtieren suchen noch zwei Jungkatzen ein Zuhause mit Freigang: der rot getigerte Kater „Tarzan“und die schwarze Katze „Mimmie“, die im Tierheim drei kleineWonneproppen aufgezogen hat.
Birgit Mühlberger, Stellvertretende Vorsitzende im Tierschutzverein Moers, erklärt, dass jeder Tierhalter auch selbst Vorsorge treffen kann. „Chip und Registrierung gehören zu einer verantwortungsvollen Tierhaltung einfach dazu, zudem ist es immer noch die sinnvollste und erfolgversprechendste Methode, die dem Tier schnellstmöglich denWeg nach Hause ebnet.“